: Mit Promis und Protest: Schröder feiert 80.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder polarisiert: als Putin-Freund, als Kanzler der Bosse im Maßanzug, als Vater der Agenda 2010. Wer ist dieser Mensch? Was bewegt ihn?
21.09.2019Lafontaine und Wagenknecht waren verhindert
SPD-Chefs gratulierten zumindest schriftlich
„Von ganz unten“
Gerhard Schröder wird am 7. April 1944 im Dorf Mossenberg in Nordrhein-Westfalen geboren. Sein Vater stirbt im Krieg. Mit Mutter, Großmutter und Halbgeschwistern wächst er in einfachsten Verhältnissen auf.
Quelle: Privatarchiv G. Schröder/Prof. G. Schöllgen„Acker“
Als Jugendlicher spielt Schröder (hinten, Mitte) leidenschaftlich Fußball. Seine Mannschaft beim TuS Talle nennt den schussstarken Stürmer „Acker“.
Quelle: Privatarchiv G. Schröder/Prof. G. Schöllgen„Ich will da rein!“
Mit 19 tritt Schröder in die SPD ein – und steigt dort schnell auf. Er wird Juso-Vorsitzender und zieht 1980 in den Bundestag ein. Sein Ziel ist klar: „Ich will da rein!“, soll er gerufen haben, als er nach einer Kneipentour am Zaun des Kanzleramts rüttelte.
Quelle: ap„Ich bin bereit.“
1990 wird Schröder, hier mit seiner dritten Ehefrau Hiltrud, genannt Hillu, Ministerpräsident von Niedersachsen – das Kanzerlamt fest im Blick. Nachdem seine SPD-Rivalen Lafontaine und Scharping 1990 und 1994 als Kanzlerkandidaten gescheitert sind, schlägt 1998 seine Stunde ...
Quelle: dpa„Hol mir mal ʼne Flasche Bier!“
… und Schröder wird zum siebten deutschen Bundeskanzler gewählt. Als Zigarre rauchender „Spaßkanzler“ im Brioni-Anzug prägt er einen neuen Stil.
Quelle: reuters„‚Nein‘ zum Krieg“
Mit dem Kosovo-Einsatz und dem „Nein“ zu einer deutschen Beteiligung am Irak-Krieg setzt er außenpolitische Akzente. Sein wichtigstes innenpolitisches Vermächtnis sind die Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010, die bis heute umstritten sind und 2005 zu seiner Wahlniederlage beitragen.
Quelle: dpa„… ein lupenreiner Demokrat“
Kurz nach dem Ende seiner Kanzlerschaft wird Schröder Vorsitzender des Aktionärsausschusses von Nord Stream, der Betreibergesellschaft der Ostseepipeline, deren Bau er als Kanzler auf den Weg gebracht hatte. Hauptanteilseigner: das russische Unternehmen Gazprom. Der Altkanzler gerät in die Kritik. Ebenfalls umstritten ist seine Freundschaft zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Quelle: reuters