: Wo sich der Mega-Streik heute schon auswirkt

26.03.2023 | 13:41 Uhr
Der Flughafen München steht bereits heute wegen des Warnstreiks still, auch im Bahnverkehr und auf der Straße sind die Vorboten des Mega-Streiks schon zu spüren. Ein Überblick.
Am Münchner Flughafen hat ein zweitägiger Warnstreik begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am frühen Sonntagmorgen. Für voraussichtlich rund 200.000 Fluggäste bedeutet das, dass sie den zweitgrößten deutschen Flughafen am Sonntag und Montag entgegen ihrer ursprünglichen Reisepläne nicht nutzen können.
Der reguläre Flugbetrieb wird wegen des Verdi-Warnstreiks in der Gepäckabfertigung und bei den Sicherheitsdiensten an beiden Tagen ausgesetzt. Betroffen sind nach Angaben der Flughafengesellschaft insgesamt rund 1.500 Verbindungen. Starts und Landungen sind demnach nur für humanitäre Flüge im Notbetrieb möglich.

Betreiber rät von Fahrt zum Flughafen ab

Passagiere, die an diesen beiden Tagen eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen. Der Flughafen riet zudem davon ab, am Sonntag oder Montag trotz des Warnstreiks zum Flughafen zu fahren.
"Es ist sehr ruhig hier", sagte eine Flughafen-Sprecherin am Sonntagmittag. Lediglich vereinzelt seien Passagiere gekommen. Einige Reisegruppen würden von ihren Reiseveranstaltern mit Bussen an andere Flughäfen umgeleitet.
Während Fluggäste am Sonntag zumindest noch auf den Frankfurter Flughafen und Fernzüge der Bahn ausweichen können, dürfte die Suche nach Alternativen am Montag noch schwieriger werden. Dann wird auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt keine Maschine mehr regulär starten oder landen.

Auswirkungen bei der Bahn schon heute

Die Deutsche Bahn verwies auf ein am Sonntag erwartetes erhöhtes Reisenden-Aufkommen. Zudem könne es betriebsbedingt schon am Sonntagabend zu Einschränkungen durch die Streiks kommen. EVG-Chef Martin Burkert empfahl Reisenden ausdrücklich, am Sonntag rechtzeitig am Ziel zu sein. Auf offener Strecke sollen Reisende aber nicht stranden.
Wir werden keinen Fahrgast aus dem Bus werfen.
Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende Verdi

Am Tag vor dem großen Warnstreik füllen sich die Züge, bevor morgen nichts mehr geht, berichtet ZDF-Reporterin Patricia Schäfer vom Münchener Hauptbahnhof.

26.03.2023 | 01:01 min
Damit alle Reisenden bis nachts um 24 Uhr zu Hause ankommen, fuhren beispielsweise am frühen Abend schon die letzten Züge von München nach Berlin. Spätere Verbindungen wurden gestrichen. ZDF-Korrespondentin Patricia Schäfer berichtet von vor Ort, dass die Züge in München außergewöhnlich hoch ausgelastet seien.
Dürfen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen oder Schüler und Schülerinnen zu Hause bleiben wegen des Streiks?

Sonntagsfahrverbot für Lkw in mehreren Bundesländer ausgesetzt

Am Hamburger Flughafen gab es heute lange Wartezeiten. Auch auf den Straßen wirkte sich der Streik schon aus: Mehrere Bundesländer setzten das geltende Sonntagsfahrverbot für Lkw aus. So sollen mögliche Lieferprobleme vermieden werden, indem manche Transporte um einen Tag vorgezogen werden.
"Es ist aber nicht so, dass wir Staus befürchten müssen", schätzte Marcus Hover, Vize-Hauptgeschäftsführer des Verbands Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen. Denn diese Maßnahme komme für die Branche sehr spät. Die Planung der Transporte in den Speditionen sei längst abgeschlossen.
Quelle: dpa, AFP

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