: Twitter löscht bisher kostenlose blaue Haken

20.04.2023 | 23:53 Uhr
Twitter hat im großen Stil die blauen Verifizierungs-Haken entfernt, die zeigen, dass ein User echt ist. Die Leistung soll von nun an nur noch zahlenden Kunden vorbehalten sein.
Das Logo von Twitter.Quelle: reuters
Twitter hat am Donnerstag wie angekündigt mit dem Entfernen der kostenlosen Verifikationshäkchen angefangen, die früher kostenlos an Prominente und relevante Personen vergeben wurden. Das berühmte weiße Häkchen auf blauem Grund verschwand am Donnerstag unter anderem von den Konten von Papst Franziskus, Ex-US-Präsident Donald Trump, Popstar Justin Bieber und zahlreichen Journalisten.
Der Technologie-Milliardär Elon Musk hatte bereits im vergangenen Jahr nach dem Kauf von Twitter angekündigt, dass Nutzer künftig für einen verifizierten Account zahlen sollen. Traditionell wurden die Konten etwa von Politikern, Prominenten, Journalisten und Organisationen mit dem Haken versehen, ohne dass dafür Geld verlangt wurde. Musk bezeichnete dieses System als "Schwachsinn". Er will mit der Verifizierung Geld verdienen.

Erster Versuch der kostenpflichtigen Haken endete in Fiasko

Ein erster Versuch zur Einführung eines kostenpflichtigen Abo-Modells mit Verifizierung für monatlich acht Dollar endete im vergangenen November im Fiasko: Es gab eine Flut von gefälschten Profilen. Twitter deaktivierte das System deswegen vorübergehend, bevor es wieder eingeführt wurde.
Die Plattform kündigte dann an, vom 1. April an sollten die Verifizierungs-Häkchen von den Konten jener Nutzer entfernt werden, die kein Bezahlabo haben. Nun setzt das Unternehmen die Maßnahme offenbar um.

Stephen King: Habe nicht für Twitter-Häkchen bezahlt

Doch allerdings nicht bei allen, wie es scheint: Starautor Stephen King hat nach eigenen Angaben nicht für sein Twitter-Verifikationshäkchen bezahlt. Der US-Schriftsteller (75) twitterte am Donnerstag:
Mein Twitter-Account sagt, dass ich Twitter Blue abonniert habe. Habe ich nicht.
Stephen King, US-Autor
"Mein Twitter-Account sagt, dass ich eine Telefonnummer hinterlegt hätte. Habe ich nicht", so der Autor.
Stephen King auf Twitter

Musks Twitter-Umbau sorgt für Chaos

Musk hatte den Kurzbotschaftendienst im vergangenen Oktober für 44 Milliarden Dollar (heute rund 40 Milliarden Euro) übernommen. Im Zuge eines chaotischen Umbaus der Plattform entließ der streitbare Unternehmer das Twitter-Spitzenmanagement und mehr als zwei Drittel der 7.500 Mitarbeiter.
Kritikern zufolge haben Hassrede und Falschinformationen auf der Plattform seitdem stark zugenommen. Twitter musste in den vergangenen Monaten immer wieder mit technischen Problemen kämpfen und hat viele Werbekunden verloren.
Quelle: AFP, dpa

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