: Belgorod meldet Tote durch größeren Angriff

31.12.2023 | 04:20 Uhr
In der russischen Stadt Belgorod sind laut Behörden 24 Menschen bei einem Angriff getötet worden. Moskau wirft Kiew einen "terroristischen Akt" vor und kündigt Vergeltung an.
Feuerwehrmänner nach einem Angriff im russischen Belgorod.Quelle: reuters
Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben einen größeren ukrainischen Angriff mit mehreren Toten gemeldet. Durch den Beschuss des Zentrums der gleichnamigen Gebietshauptstadt Belgorod seien 24 Menschen getötet worden, darunter mehrere Kinder, wie der Gouverneur des Gebietes, Wjatscheslaw Gladkow, berichtete.

Neujahrsfeste nach Angriff abgesagt

Weitere 110 Menschen seien verletzt worden. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow schrieb auf Telegram, dass Massenveranstaltungen zu Neujahr wegen des Angriffs abgesagt werden.
Moskau hat der Ukraine einen "terroristischen Angriff" auf Zivilisten vorgeworfen. "Um die Anzahl der Opfer des terroristischen Angriffs zu erhöhen, haben sie Streumunition genutzt", sagte der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensia, am Samstag bei einer von Russland beantragten Sitzung des UN-Sicherheitsrats.

In einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats verurteilten die meisten Mitgliedsländer die jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine. Sie waren die schwersten seit Kriegsbeginn.

30.12.2023 | 00:22 min

Russland droht mit Vergeltung

Der Angriff mit 24 Toten und Dutzenden Verletzten werde nicht "ungestraft" bleiben, hatte zuvor das Verteidigungsministerium in Moskau gewarnt. Die Ukraine habe sich in Belgorod ein Sportzentrum, eine Eislaufbahn und eine Universität zum Ziel genommen, sagte Nebensia weiter. Er sprach von einem "absichtlichen, wahllosen Angriff gegen ein ziviles Ziel".
Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion. Die Zeitung "Ukrajinska Prawda" schrieb lediglich unter Berufung auf eine anonyme ukrainische Geheimdienstquelle, dass die ukrainische Armee auf militärische Objekte der Russen gezielt habe. Zivilisten seien aufgrund "unprofessioneller Aktionen der russischen Luftverteidigung sowie bewusster und geplanter Provokationen" zu Schaden gekommen.

"Über Kriege und wie man sie beendet" heißt das neue Buch des Historikers Jörn Leonhard. Wir haben mit ihm über den Krieg in der Ukraine gesprochen.

08.12.2023 | 06:01 min

Putin sendet Minister nach Belgorod

In Moskau wies unterdessen Präsident Wladimir Putin den russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko an, mit einem Team nach Belgorod zu fliegen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax vor Journalisten.
Zwischenzeitlich waren die Menschen in Belgorod dazu aufgerufen worden, sich in Schutzkellern zu verstecken. Zugleich gab es Beschwerden von Anwohnern, dass mehrere Luftschutzräume offenbar abgesperrt und somit nicht zugänglich waren.

Die sinkende Hilfe für die Ukraine hält John Herbst, ehemaliger US-Botschafter in Kiew, für einen fatalen Fehler des Westens. Aber auch Russland zeige aufsehenerregende Schwächen.

21.12.2023 | 02:36 min

Dramatische Videos in sozialen Netzwerken

In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos, auf denen zahlreiche Rauchsäulen, brennende Autos und beschädigte Hausfassaden zu sehen sind. In einigen Aufnahmen waren außerdem Explosionsgeräusche und schreiende Menschen zu hören. Medienberichten zufolge handelte es sich um den schwersten Beschuss von Belgorod, seit Russland vor knapp zwei Jahren die Ukraine überfallen hat.
Belgorod ist immer wieder von Kampfhandlungen betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in der Regel in keinem Verhältnis zu denen in der von Russland angegriffenen Ukraine. Erst in der Nacht zum vergangenen Freitag hatte Russland das Nachbarland mit dem bislang schwersten Angriff überzogen. Laut offiziellen ukrainischen Angaben wurden dabei mindestens 39 Menschen getötet.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Quelle: dpa, AFP

Themen

Aktuelle Nachrichten zur Ukraine