: "Es hat permanent Gefechtslärm gegeben"

12.11.2023 | 20:20 Uhr
Nur in Begleitung der israelischen Armee können Journalisten in den Gazastreifen. Heute war ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf dort.

Die Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter. Insbesondere in den Krankenhäusern ist die humanitäre Situation dramatisch.

13.11.2023 | 01:36 min
"In einem Panzer sind wir vom Kibbuz Beeri aus genau die Strecke gefahren, die die Terroristen der Hamas am 7. Oktober genommen haben", berichtet Katrin Eigendorf. Was im Gazastreifen zuerst aufgefallen sei: das Ausmaß der Zerstörung. "Wir haben Dörfer gesehen, die waren dem Erdboden gleichgemacht, da ist nichts mehr übrig geblieben von den Häusern."
Weiter ging es Richtung Gaza-Stadt. Die Soldaten wollten den Journalisten dort einen humanitären Korridor zeigen, für kurze Zeit durften sie den Panzer verlassen.

ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf berichtet von ihren Eindrücken im Gazastreifen.

12.11.2023 | 02:03 min
"In dieser halben Stunde habe ich gesehen, dass mindestens 1.000 Menschen an uns vorbeigezogen sind", schildert Eigendorf. Jeden Tag machten sich immer noch Tausende auf den Weg Richtung Süden.
Wir waren so nah dran, dass ich wirklich das Schreien von Babys hören konnte.
ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf
Menschen hätten sich mit all ihrem Hab und Gut auf den Weg gemacht, teils in Pferdewagen. Manche wurden in Rollstühlen geschoben. "Wir haben gesehen, dass ein humanitärer Korridor wirklich funktioniert", sagt Eigendorf.
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Allerdings sei die Lage nicht ungefährlich. "Es hat permanent Gefechtslärm gegeben." Die Soldaten hätten außerdem davor gewarnt, dass sich überall noch Scharfschützen der Hamas aufhielten. "Was ich wirklich sehr erstaunlich fand: Trotz dieses Gefechtslärms haben die Menschen überhaupt nicht reagiert. Die wirkten alle sehr traumatisiert", schildert Eigendorf.

Die Lage der Krankenhäuser in Gaza verschlechtert sich weiter dramatisch. Welche Hoffnung es für die Krankenhäuser gibt, berichtet ZDF-Korrespondent Stefan Schlösser.

13.11.2023 | 01:10 min

Warum nimmt die israelische Armee Journalisten in den Gazastreifen mit?

Ziel Israels sei, dass die Zivilbevölkerung den Norden des Gazastreifens verlässt. "Denn die Aufgabe der Armee wird ja jetzt sein, Gaza-Stadt von Hamas-Positionen zu säubern, diese dort zu zerstören", sagt Eigendorf. Priorität habe für die Soldaten, die Hamas zu zerschlagen. "Und da möchten sie nicht, dass Zivilisten zwischen die Gefechte geraten."
Das sei auch der Grund, warum die israelische Armee Journalisten in den Gazastreifen mitnimmt. "Sie wollen den westlichen Medien zeigen, dass sie die palästinensischen Zivilisten schützen."
Quelle: ZDF

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