: Hamas antwortet auf Waffenruhe-Vorschlag

11.06.2024 | 22:11 Uhr
Nach der UN-Resolution zur Waffenruhe in Gaza zeigt sich die Hamas bereit, zu verhandeln. Dies sei "nichts Neues", schätzt ZDF-Korrespondent Bewerunge ein.

Der UN-Sicherheitsrat hat sich auf eine Resolution zur Waffenruhe in Gaza geeinigt. Israel hat zugestimmt. Auch die radikal-islamistische Hamas zeigt sich bereit, zu verhandeln.

11.06.2024 | 00:27 min
Die Terrororganisation Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, über Einzelheiten der UN-Resolution für eine Waffenruhe im Gazastreifen zu verhandeln. Das sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Hamas akzeptiere den Plan für eine Waffenruhe, einen Abzug israelischer Truppen und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in Israel.
Dann sei es an den USA, sicherzustellen, dass sich Israel an die Vereinbarung halte. Die Regierung in Washington stehe vor einer echten Bewährungsprobe, Israel "zur sofortigen Beendigung des Krieges zu zwingen und damit die Resolution des UN-Sicherheitsrates umzusetzen", so der Hamas-Vertreter.

Der UNO-Sicherheitsrat hat erstmals einen Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Streifen verabschiedet. Dieser basiert auf dem Stufenplan, den US-Präsident Biden vorgestellt hatte.

11.06.2024 | 01:25 min
In einer an Katar und Ägypten übermittelten Antwort auf den Vorschlag fordern die Hamas und der Islamische Dschihad eigenen Angaben zufolge "einen vollständigen Stopp der Aggression" Israels im Gazastreifen. Die Antwort stelle "die Interessen unseres palästinensischen Volkes in den Vordergrund und betont die Notwendigkeit eines vollständigen Stopps der anhaltenden Aggression gegen den Gazastreifen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der radikalislamischen Gruppen. Die Antwort enthält Berichten zufolge Änderungen an dem ursprünglichen Vorschlag.

"Nichts Neues": ZDF-Korrespondent zur Hamas-Reaktion

"Wie immer muss man genauer hinschauen, wenn die Hamas irgendetwas verlautbart", betonte ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge in Tel Aviv.
De facto hat sie natürlich nicht irgendein Waffenstillstands-Angebot angenommen, sondern lediglich verlautbart, dass sie bereit ist, darüber zu verhandeln. Das ist der Stand der letzten Monate und insofern nichts Neues.
Michael Bewerunge, ZDF-Korrespondent in Tel Aviv

Biden legt dreistufigen Plan zur Waffenruhe vor

Die Resolution beinhaltet jenen dreistufigen Plan für einen Waffenruhe, den US-Präsident Joe Biden am 31. Mai vorgestellt und als israelische Initiative bezeichnet hatte. In dem Text ist festgehalten, dass Israel den Plan bereits akzeptiert hat. Israel und die Hamas werden aufgefordert, die Bedingungen "unverzüglich und bedingungslos" umzusetzen.

Bei einem Luftangriff des israelischen Militärs nahe Rafah ist auch ein Flüchtlingslager getroffen worden. Israels Armee leitet nun eine Untersuchung zu dem Angriff ein.

27.05.2024 | 01:30 min
Die Resolution war am Montagabend (Ortszeit) von 14 Mitgliedern des mächtigen Gremiums angenommen worden, Russland enthielt sich. Es war das erste Mal, dass der Sicherheitsrat einem konkreten Plan für eine Waffenruhe im Gazastreifen die Absolution erteilte.

Weißes Haus will Hamas-Antwort prüfen

Das Weiße Haus verkündete am Dienstag, es prüfe die Antwort der Hamas. John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats in den USA, sagte vor Journalisten:
Wir haben die Antwort erhalten, die die Hamas Katar und Ägypten gegeben hat, und wir prüfen sie gerade.
John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats in den USA

UN-Sicherheitsrat unterstützt Waffenruhe-Plan

Die von den USA eingebrachte Resolution unterstützt den von Biden eingebrachten Plan. "Die Kämpfe könnten heute aufhören, wenn die Hamas dasselbe täte", sagte Thomas-Greenfield. Die Extremisten werden in dem Text dazu aufgefordert, dem Vorhaben zuzustimmen.
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US-Außenminister Antony Blinken erklärte, er sehe Zeichen der Hoffnung bei der Hamas in Hinblick auf die UN-Resolution. Es liege an der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation, ob sie mit dem Vorschlag von Biden weitermachen wolle, sagte Blinken, der sich derzeit wieder im Nahen Osten aufhält, um eine Waffenruhe zu erreichen und eine Eskalation des Konflikts zu verhindern.
Quelle: Reuters, AFP, AP, ZDF

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