: EU-Außenminister billigen Marine-Einsatz

19.02.2024 | 12:15 Uhr
Die Angriffe der Huthi-Miliz im Roten Meer haben starke Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die EU-Außenminister wollen die Handelsschifffahrt mit einer Marinemission sichern.

"Aspides" heißt die EU-Marinemission, die die zivile Schifffahrt vor den Angriffen der Huthi im Roten Meer schützen soll. Die Fregatte "Hessen" wartet vor Kreta auf ihren Einsatz.

20.02.2024 | 01:33 min
Die Außenminister der EU-Staaten haben den Start des neuen Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Nahen Osten beschlossen. Der Plan für die Operation "Aspides" sieht vor, europäische Kriegsschiffe ins Rote Meer und benachbarte Seegebiete zu schicken. Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte den Beschluss. "Europa wird gemeinsam mit unseren internationalen Partnern die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer gewährleisten", schrieb sie im Onlinedienst X.

Huthi-Miliz will Ende israelischer Angriffe erzwingen

Indes wurde bekannt, dass die Huthi-Miliz im Jemen nach eigenen Angaben wieder einen Frachter im Roten Meer angegriffen hat. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das Massaker der Hamas in Israel folgten.

Es gehe "nur um Abwehr bei Angriffenen", sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius zum Einsatz der Deutschen Marine im Roten Meer. Deutschland werde die Schiffe mit sichern.

20.02.2024 | 06:23 min
Deutschland will sich an dem europäischen Einsatz mit der Fregatte "Hessen" beteiligen. Das Kriegsschiff mit rund 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord war dafür bereits am 8. Februar von Wilhelmshaven aus auf den Weg ins Mittelmeer geschickt worden.

Bundestag soll Einsatz der Fregatte "Hessen" beschließen

Die "Hessen" lag zuletzt in einem Hafen auf der griechischen Insel Kreta. Das Mandat für den Einsatz soll an diesem Freitag vom Bundestag beschlossen werden.
Die 143 Meter lange Fregatte ist mit Flugabwehrraketen ausgerüstet und wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann das Schiff nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen.

Die islamistische Huthi-Miliz greift seit Monaten Handelsschiffe im Roten Meer an - dort beteiligt sich die deutsche Marine jetzt an einer EU-Mission zum Schutz der Seewege.

08.02.2024 | 02:50 min

Marine-Inspekteur: Ernsthafter Einsatz deutscher Einheit

Die Waffensysteme sind in der Lage, Ziele auf eine Entfernung von bis zu 160 Kilometern zu bekämpfen. Zudem will Deutschland Stabspersonal für das Hauptquartier der Operation im griechischen Larisa sowie Hubschrauber bereitstellen.
Als mögliche Bedrohungen für die deutsche Besatzung sieht Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack Angriffe der Huthi-Miliz mit Raketen, Drohnen und ferngesteuerten "Kamikaze-Booten". Er sprach kürzlich von dem "ernsthaftesten Einsatz einer deutschen Marine-Einheit seit vielen Jahrzehnten".

Rotes Meer wichtig für Weltwirtschaft

Die Huthi-Miliz aus dem Jemen greift seit November immer wieder Schiffe im Roten Meer an. Für den Welthandel gilt das Rote Meer als einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet.
Quelle: ZDF
Die Hoffnung der EU ist, dass Reedereien ihre Handelsschiffe künftig wieder ohne Gefahr durch das Rote Meer schicken können. Zuletzt hatten viele die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa gemieden. Weil eine Ausweichroute um das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika herum viel länger ist, hat dies mittlerweile erhebliche Auswirkungen für Unternehmen.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte zu dem Beschluss in Brüssel:
Wir haben gesehen, dass mit Blick auf die Angriffe der Huthis auf die zivile Seefahrt die ganze Weltwirtschaft getroffen wird.
Annalena Baerbock, Außenministerin
Deswegen sei es wichtig, dass "wir als Europäische Union einen Beitrag zum Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer leisten".

Huthi-Angriff beschädigt Frachter vor Jemens Küste

Beim jüngsten Angriff am Sonntag habe das Schiff "katastrophale" Schäden erlitten, erklärte die Huthi-Miliz am Montagmorgen. Demnach handelt es sich um das in Großbritannien registrierte Schiff "Rubymar". Es fährt nach Angaben des Tracking-Dienstes Vesselfinder unter der Flagge von Belize.
Die zur britischen Marine gehörende Behörde UKMTO teilte mit, dass ein Schiff in der Meerenge Bab al-Mandab angegriffen worden sei. Die Besatzung sei in Sicherheit, die Crew habe das Schiff verlassen.
Quelle: AP, AFP

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