: Bericht vermutet Koordinator aus Ukraine

12.11.2023 | 13:31 Uhr
Wer ist für die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines verantwortlich? "Spiegel" und "Washington Post" benennen einen mutmaßlichen ukrainischen Koordinator - der in Haft sitzt.
Ein von Dänemark zur Verfügung gestelltes Foto zeigt das Nord-Stream-2-Gasleck in der Nähe von Bornholm aus der Luft. ArchivbildQuelle: Danish Defence Command/dpa
Im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Nord-Stream-Pipelines im September 2022 rückt ein mutmaßlicher neuer Drahtzieher in den Fokus: Wie "Der Spiegel" und die "Washington Post" berichten, soll der Ukrainer Roman Tscherwynsky unter Berufung auf Sicherheitskreise ein "Koordinator" der Angriffe gewesen sein, der für die Logistik des Sabotagekommandos zuständig gewesen sein soll.
Der 48-jährige Tscherwynsky soll über viele Jahre Spezialeinheiten der ukrainischen Geheimdienste angehört haben - er selbst bestreitet die Vorwürfe. Auf Anfrage beider Medien soll er über seinen Anwalt mitgeteilt haben, dass Hinweise auf seine Beteiligung "russische Propaganda" seien.

Wer steckt hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines? Für deutsche Ermittler verdichten sich die Spuren in Richtung Ukraine - eine Spurensuche auf der Ostsee.

25.08.2023 | 36:08 min

Recherchen zu Nord Stream von ZDF frontal

Bereits im August hatte ZDF frontal gemeinsam mit dem "Spiegel" darüber berichtet, dass hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines Täter mit Verbindungen in die Ukraine stecken könnten. Im Zentrum der Ermittler steht demnach ein sechsköpfiges Kommando an Bord der Segeljacht "Andromeda". Vor und nach den Explosionen in der Ostsee soll sich die Gruppe in der Ukraine aufgehalten haben.
Wie "Spiegel" und "Washington Post" nun schreiben, sei es Sicherheitskreisen zufolge kaum vorstellbar gewesen, dass nicht zumindest der ukrainische Generalstab im Vorfeld von der Nord-Stream-Attacke gewusst habe.

Die Sabotage an den Gas-Pipelines von Nord Stream in der Ostsee birgt immer wieder neuen politischen Sprengstoff. Jetzt schlägt eine verdächtige Segelyacht hohe Wellen.

14.03.2023 | 11:18 min

Mutmaßlicher Koordinator in Untersuchungshaft

Tscherwynsky sitzt aktuell in der Ukraine in Untersuchungshaft, nachdem er im April 2023 festgenommen wurde. Kiew wirft ihm vor, Mitschuld an einem russischen Raketenbeschuss der Region Kirowohrad im Juli 2022 zu tragen.
Der Beschuss soll die Reaktion auf einen Versuch Tscherwynskys gewesen sein, einen russischen Kampfpiloten zum Überlaufen zu bewegen. Laut ukrainischem Inlandsgeheimdienst SBU soll der Angeklagte dabei ohne offizielle Zustimmung gehandelt haben.

Ermittler haben in Brandenburg eine Wohnung durchsucht. Es geht um einen möglicherweise ukrainischen Tatverdächtigen.

02.06.2023 | 02:04 min

Kiesewetter: "Möglichkeit einer russischen False-Flag-Operation"

Der CDU-Politiker und Geheimdienst-Experte Roderich Kiesewetter reagierte zurückhaltend auf die aktuelle Recherche. "Nach wie vor gehen wir und der Generalbundesanwalt von der Möglichkeit einer russischen False-Flag-Operation aus, die die Ukraine diskreditieren soll", erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) für die Nachrichtendienste gegenüber ZDFheute.
In dieser Woche soll im Bundestag ein Unions-Antrag zur möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine beraten werden. Berichte wie der von "Spiegel" und "Washington Post" würden nun suggerieren, "man könne der Ukraine nicht vertrauen".
Dabei ist der angebliche Koordinator seit Monaten in ukrainischer Haft und die ukrainische Regierung tut alles, um mitzuhelfen bei der Aufklärung.
Roderich Kiesewetter, CDU
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Bundesregierung haben bisher jede Festlegung auf ukrainische Täter vermieden und auf die unabhängigen Ermittler der Bundesanwaltschaft hingewiesen.
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Quelle: ZDF

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