: Odessa während Selenskyj-Besuch angegriffen

06.03.2024 | 20:43 Uhr
Während eines Besuchs von Präsident Selenskyj und dem griechischen Premier Mitsotakis in Odessa ist die Hafenstadt mit Raketen beschossen worden. Es gab Tote und Verletzte.
Kyriakos Mitsotakis (l.) und Wolodymyr Selenskyj bei Treffen in Odessa.Quelle: Reuters
Die russische Armee hat Odessa angegriffen, als Präsident Wolodymyr Selenskyj und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die südukrainische Hafenstadt besuchten. Ein Video zeigte kurz danach, dass die beiden Politiker wohlauf waren.
Bei dem Beschuss seien fünf Menschen ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher der ukrainischen Marine. Es habe auch Verletzte gegeben. Der Angriff habe zu dem Zeitpunkt auf den Hafen der Stadt gezielt, als Selenskyj und die griechische Delegation diesen besuchten.
Die russischen Streitkräfte "scheren sich nicht darum, wo sie zuschlagen", sagte Selenskyj. 
Sie sehen, mit wem wir es zu tun haben. Ihnen ist völlig egal, wohin sie schießen.
Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
Es war in mehr als zwei Jahren des russischen Angriffskriegs das erste Mal, dass Selenskyj und ein ausländischer Gast derartig von russischem Beschuss betroffen waren.

Die Menschen in der ukrainischen Hafenstadt müssen täglich mit Luftangriffen rechnen. Nach zwei Jahren Krieg sind die potenziell tödlichen Angriffe zum Alltag geworden.

24.02.2024 | 02:01 min

Griechischer Regierungschef schockiert

Als die Raketen anflogen, zeigte Selenskyj seinem Gast die Hafenanlagen von Odessa und wies auch auf Schäden durch frühere russische Attacken hin. Von Odessa aus wird ein Großteil der ukrainischen Getreideexporte verschifft. Gegen Ende der Hafenvisite seien Sirenen und Explosionen in der Nähe zu hören gewesen, sagte Mitsotakis. Der griechische Regierungschef zeigte sich schockiert.
Wir schafften es nicht, in einen Schutzraum zu gelangen.
Kyriakos Mitsotakis, Griechenlands Ministerpräsident
Über Odessa wurde nach offiziellen Angaben um 10.40 Uhr Ortszeit (9.40 Uhr MEZ) Luftalarm ausgelöst. Kurz danach seien die Raketen eingeschlagen, berichtete der ukrainische Fernsehsender Suspilne.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, durch den Beschuss sei im Hafen von Odessa eine Halle zerstört worden. Dort seien ukrainische Seedrohnen zum Kampfeinsatz vorbereitet worden. Diese Angaben waren unabhängig nicht zu überprüfen. Mit solchen ferngesteuerten Sprengstoffbooten hatten die ukrainischen Streitkräfte am Vortag vor der Küste der Halbinsel Krim das russische Patrouillenboot "Sergej Kotow" versenkt.

Im Verteidigungskampf gegen Russland mangelt es der Ukraine zunehmend an Munition und Waffen. Reporter Timm Kröger berichtet von der Front aus der Stadt Kupjansk.

04.03.2024 | 01:34 min

Von der Leyen: "niederträchtige Attacke" auf Staatschefs

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte die "niederträchtige Attacke". "Niemand lässt sich einschüchtern durch diesen neuen versuchten Terroranschlag - weder die zwei Staats- und Regierungschefs vor Ort, noch das tapfere Volk der Ukraine", schreibt sie auf der Plattform X.
Von der Leyen auf X
Die Reisen Selenskyjs im Land wie auch ausländischer Besuch in der Ukraine werden aus Sicherheitsgründen üblicherweise nicht öffentlich angekündigt. Meist reisen die Gäste mit der Bahn an - nach Angaben der ukrainischen Bahn sind seit Kriegsbeginn mehr als 700 diplomatische Delegationen mit dem Zug in die Ukraine gefahren.
Im Fall der Reisen von US-Präsident Joe Bidens und EU-Kommissionschefin von der Leyen ist bekannt, dass Russland vorab in Kenntnis gesetzt wurde.

Außenministerin Annalena Baerbock musste den Besuch eines Wasserwerks im Süden der Ukraine vorzeitig abbrechen. Grund war eine russische Aufklärungsdrohne.

25.02.2024 | 00:21 min
Manche Gäste, darunter auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Gebiet Tschernihiw, mussten wegen Luftalarms Schutzräume aufsuchen. Ernstere Zwischenfälle gab es bislang nicht. Allerdings musste Außenministerin Annalena Baerbock Ende Februar einen Besuch in der südukrainischen Stadt Mykolajiw abbrechen, weil eine russische Aufklärungsdrohne zeitweise ihrer Delegation folgte.
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Quelle: dpa

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