: Flieger von Kanzler Scholz geräumt

18.10.2023 | 03:31 Uhr
Zum Ende des Solidaritätsbesuchs von Olaf Scholz in Israel kam es zu einem dramatischen Zwischenfall: Nach Raketenalarm musste die Kanzlermaschine auf dem Rollfeld geräumt werden.
Personen liegen vor dem Luftwaffen-Airbus von Bundeskanzler Scholz auf dem Boden.Quelle: dpa
Es ist ein dramatisches Ende eines denkwürdigen Kurzbesuchs in Israel. Bundeskanzler Olaf Scholz, die mitreisenden Mitarbeiter, Journalisten und Sicherheitsleute - insgesamt knapp 50 Passagiere - haben den Regierungs-Airbus in Tel Aviv gerade für den Weiterflug nach Kairo bestiegen, da heißt es auf einmal: "Alles liegen lassen, alle raus." Und zwar schnell.

Eine diplomatische Mission in schweren Zeiten: Bei seinem Besuch trifft der Kanzler auch Angehörige deutscher Hamas-Geiseln. Kann ein Flächenbrand in der Region verhindert werden?

17.10.2023 | 01:39 min

Drei Mal Raketenalarm in nur wenigen Stunden

Nicht allen ist sofort klar, was passiert ist. Ein verdächtiger Gegenstand an Bord vielleicht? Es klärt sich aber schnell: Raketenalarm. Schon wieder. Etwa zwei Stunden vorher musste Scholz sich schon in der deutschen Botschaft in Tel Aviv zwei Mal in einem Schutzraum verschanzen. Diesmal geht es raus in die Dunkelheit auf das Flugfeld.
Scholz wird mit einem Fahrzeug zu einem Flughafengebäude gebracht. Ein Teil seiner Delegation läuft hinterher. Einige Mitarbeiter, die Journalisten und die Crew gehen auf dem Flugfeld in Deckung, legen sich flach auf den Boden - neben die Wagen der Kanzler-Kolonne, die da noch stehen.

Die Krisendiplomatie läuft auf Hochtouren. Was kann Kanzler Scholz in Israel erreichen? ZDFheute live ordnet ein.

17.10.2023 | 51:59 min

Das Donnern der Abwehrraketen

Zwei Mal donnert es einigermaßen laut. Es sind Abwehrraketen des "Iron Dome", des legendären Raketenschutzschilds, das die israelische Küstenmetropole Tel Aviv vor den aus dem Gazastreifen kommenden Raketen der islamistischen Hamas schützen soll.

Nach wenigen Minuten ist der Spuk allerdings schon vorbei. Es gibt Entwarnung. Alle bleiben noch eine Weile draußen stehen. Mit knapp einer Stunde Verspätung geht es dann weiter ins ägyptische Kairo.

Scholz bleibt gelassen

Scholz nimmt die Situation gelassen. In etwa so wie den Vorfall, als ihn mal auf dem Rollfeld am Frankfurter Flughafen ein Eindringling umarmte, der sich mit seinem Wagen an seine Kolonne gehängt hatte.
Es gab eine große Diskussion, ob der Kanzler gut genug geschützt ist. Scholz schockt so etwas nicht.

Das eigentliche Drama spielt sich woanders ab

Dramatisch geht dieser Solidaritätsbesuch vor allem wegen eines anderen, wirklich schlimmen Raketen-Vorfalls im Gazastreifen zu Ende. Bei einem Einschlag in einem Krankenhaus werden Menschen getötet und verletzt. Von palästinensischer Seite wird Israel beschuldigt. Israels Militär macht dagegen einen fehlgeschlagenen Raketenabschuss des Islamischen Dschihad verantwortlich.
ZDFheute Infografik
Mehr
Mehr
Mehr

Schwieriger Besuch des Kanzlers in Ägypten

Die Tragödie dürfte auch den Besuch des Kanzlers in Ägypten bestimmen, bei dem er am Mittwoch Präsident al-Sisi trifft. Scholz war eigentlich in die Region gereist, um dazu beizutragen, dass es nicht zu einem Flächenbrand in der Region kommt.
Die Chancen dafür haben sich während seiner Nahost-Mission sicher nicht verbessert.
Quelle: dpa

Themen

Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt