: Moskau: Spekulationen "eine absolute Lüge"

25.08.2023 | 13:25 Uhr
Steckt Moskau hinter dem mutmaßlichen Tod Prigoschins? Nein, sagt nun der Kreml - und spricht von einer "Lüge".
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow weist Vorwürfe über eine Verbindung Russlands zum angeblichen Tod Prigoschins zurück(Archivbild).Quelle: AFP
Der Kreml hat am Freitag bestritten, den Befehl für den mutmaßlichen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gegeben zu haben. "Das ist eine absolute Lüge", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der Fall des Flugzeugabsturzes müsse "auf der Basis von Fakten" behandelt werden.

Kreml-Sprecher: Wird Untersuchungen zu Absturz-Ursache geben

Peskow erklärte weiter, die Untersuchungen der Absturz-Ursache des Flugzeugs, in dem offiziellen Angaben zufolge Prigoschin saß, liefen. Die Ergebnisse würden veröffentlicht, wenn sie vorliegen würden. Peskow vermeidet eine direkte Anwort auf die Frage, ob er den Tod des Söldner-Chefs bestätigen kann.
In sozialen Medien wurde der Vorwurf erhoben, das vermeintliche Flugzeugunglück sei in Wahrheit ein Attentat auf Prigoschin gewesen - eine Einschätzung, die auch viele westliche Politiker und Militärexperten vertreten.

Laut Putin habe Jewgeni Prigoschin "ernsthafte Fehler begangen [...] Putin hat gezeigt: er hat die Lage unter Kontrolle und zwar alle Lagen, die des Lebens und die des Todes", so ZDF-Korrespondent Armin Coerper in Moskau.

25.08.2023 | 03:49 min

Bericht über Explosion an Bord

Die "New York Times" und andere US-Medien berichteten unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise, dass vermutlich eine Explosion an Bord des Flugzeugs den Absturz ausgelöst habe. Eine endgültige Schlussfolgerung sei noch nicht gezogen, eine Explosion sei aber derzeit die wahrscheinlichste Begründung, schrieb die "New York Times".
Ein Sprecher des US-Verteidigungsministerium sagte, es gebe keine Hinweise, dass der Jet von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden sei. Dies hatten Prigoschin nahestehende Webseiten und Kanäle in sozialen Medien gemutmaßt.
"Es sieht nach einem Racheakt aus", sagt Journalistin und Russland-Expertin Gesine Dornblüth:

Putin habe "Prigoschin als Verräter bezeichnet", so Russland-Expertin Dornblüth.

25.08.2023 | 04:37 min

Bundesregierung: Gewaltsamer Tod wäre nicht überraschend

Nach dem mutmaßlichen Tod Prigoschins hält es die Bundesregierung für denkbar, dass der Absturz des Flugzeugs mutwillig herbeigeführt worden ist. Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner sagte am Freitag in Berlin:
Besonders überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht.
Wolfgang Büchner, stellvertretender Regierungssprecher
Gleichzeitig betonte er, dass die Bundesregierung keine eigenen Erkenntnisse über die Umstände des Vorfalls habe.
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Quelle: AFP, dpa, Reuters

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