: Kiew geht auf deutsche Bedenken ein

12.08.2023 | 07:26 Uhr
Liefert Deutschland Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine? In Berlin zögert man weiter. Kiew versucht, die deutschen Bedenken auszuräumen.
Ein Kampfjet Tornado IDS ASSTA 3.0, bestückt mit dem Lenkflugkörper Taurus.Quelle: dpa
Die Ukraine bekräftigt ihre Forderung nach Marschflugkörpern Taurus aus Deutschland und versucht Bedenken in Berlin gegen die Lieferung auszuräumen. Wegen ihrer hohen Reichweite würden die Taurus militärisch dringend benötigt - genauso wie die ebenfalls erbetenen ATACMS aus den USA, erklärte Außenminister Dmytro Kuleba in Kiew. Er sicherte zu:
Beide werden ausschließlich innerhalb unserer Grenzen eingesetzt werden.
Dmytro Kuleba, ukrainischer Außenminister

Maljar: Ukraine hält sich an Völkerrecht

Die Ukraine braucht diese Waffen, um russische Stützpunkte und Versorgungslinien weit hinter der Front auszuschalten. Von Großbritannien und Frankreich hat die Ukraine bereits ähnliche Marschflugkörper des Typs Storm Shadow/Scalp bekommen. Auch diese wurden nicht gegen russisches Staatsgebiet, sondern nur gegen Ziele in den russisch besetzten Teilen der Ukraine eingesetzt.

Laut Roderich Kieswetter, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, CDU sollten Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert werden. Es sei "eine Frage des Vertrauens in die Ukraine".

11.08.2023 | 05:11 min
Die Ukraine halte sich an Völkerrecht, sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Maljar dem ZDF. "Das bedeutet, dass die Ukraine sich nur auf ihrem Territorium verteidigt." Strategisches Ziel sei die Befreiung der von Russland besetzten Gebiete.

Taurus-Lieferung: Druck auf Scholz steigt

Die Befürchtung, dass die Ukraine mit den bunkerbrechenden Waffen russisches Gebiet beschießen könnte, gilt als Grund für das Zögern in Berlin. Allerdings steigt der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Taurus-Lenkraketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern an die Ukraine zu liefern.
Einem "Spiegel"-Bericht zufolge wird erwogen, die Waffen so zu programmieren, dass sie nicht gegen Ziele in Russland gerichtet werden können.

Erneut russischer Beschuss im Nordosten gemeldet

An der Front im Osten und Süden der Ukraine gab es unterdessen weiter schwere Gefechte, wie der ukrainische Generalstab am Freitagabend meldete. Die Militärverwaltung von Sumy berichtete zudem erneut von russischem Beschuss des ukrainischen Gebiets im Nordosten nahe der Grenze zu Russland.

Russland greift auch weiterhin zivile Ziele an.

11.08.2023 | 01:42 min
Über Teilen der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim wurde in der Nacht die Flugabwehr aktiviert.
Präsident Wolodymyr Selenskyj beriet mit Spitzenvertretern aus Militär und Regierung, wie die Alternativrouten für Getreideexporte ausgebaut werden können. Die Schwarzmeerhäfen hat Russland blockiert.
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Quelle: dpa

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