: USA: Irakische Gruppe steckt hinter Attacke

01.02.2024 | 10:11 Uhr
Drei US-Soldaten starben bei einem Drohnenangriff in Jordanien - jetzt machte das Weiße Haus eine Gruppe dafür verantwortlich: den sogenannten Islamischen Widerstand im Irak.
John Kirby sagte, US-Präsident Biden werde weiter die Reaktionsmöglichkeiten auf den Angriff abwägen.Quelle: dpa
Die USA machen die Gruppe Islamischer Widerstand im Irak für den tödlichen Drohnenangriff in Jordanien verantwortlich. Bei dem Angriff am Sonntag waren zwei US-Soldatinnen und ein US-Soldat getötet worden, mindestens 40 weitere Militärangehörige wurden verletzt.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, es werde angenommen, dass die Attacke von der Gruppe geplant und finanziert worden sei. Der Islamische Widerstand im Irak ist eine Art Dachorganisation mehrerer Milizen, die vom Iran unterstützt werden.
Kirby sagte, US-Präsident Joe Biden werde weiter die Reaktionsmöglichkeiten auf den Angriff abwägen.
Das Erste, was Sie sehen werden, wird nicht das Letzte sein.
John Kirby, Nationaler Sicherheitsrat
Am Montag hatten US-Vertreter, die anonym bleiben wollten, erklärt, dass die feindliche Drohne womöglich mit einer amerikanischen Drohne verwechselt und deshalb nicht abgefangen worden sei.

Drei US-Soldaten verstarben infolge eines Angriffs von pro-iranischen Milizen in Jordanien. Weitere Angriffe auf US-Streitkräfte dulde man nicht, so Verteidigungsminister Austin.

29.01.2024 | 01:29 min

US-Militär: 166 Attacken durch proiranische Milizen

Kirby wies eine Erklärung der Miliz Kataib Hisbollah zurück, die zum Islamischen Widerstand im Irak gehört. Darin kündigte die Gruppe an, die Angriffe auf die US-Truppen auszusetzen, um die irakische Regierung nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Kirby erklärte, den Aussagen der Gruppe könne nicht vertraut werden. Zudem sei sie nicht die einzige Gruppe, die amerikanische Soldaten angegriffen habe.
Mit Stand Mittwoch, 1. Februar, werden Kataib Hisbollah und anderen proiranischen Milizen 166 Attacken auf US-Stützpunkte seit dem 18. Oktober zugeschrieben, darunter 67 im Irak, 98 in Syrien und eine in Jordanien, wie aus einer Zählung des US-Militärs hervorgeht. In den vergangenen Monaten haben die USA mehrere Gegenangriffe auf Ziele der Milizen ausgeführt.

Militärische US-Reaktion könnte Lage in der Region verschärfen

Der Iran drohte, auf jeden US-Angriff entschieden zu reagieren. Erst am vergangenen Wochenende hatte ein für die iranische Luftabwehr zuständiger General erklärt, dass seine Einheiten in die "höchste Verteidigungsbereitschaft" versetzt worden seien.
Die USA haben ihrerseits signalisiert, dass sie sich nach dem Drohnenangriff auf Vergeltungsangriffe im Nahen Osten vorbereiten.

Laut US-Außenminister Blinken ist die Lage im Nahen Osten so gefährlich wie seit 50 Jahren nicht mehr. Das Ziel der USA sei es aber, eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern.

30.01.2024 | 00:24 min
Eine militärische US-Reaktion auf den Drohnenangriff in Jordanien könnte aus Sicht von Beobachtern die Lage in einer Region noch verschärfen, die infolge des Gaza-Kriegs bereits stark angespannt ist. Ausgelöst wurde der Krieg durch den beispiellosen Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet wurden.
Bei ihrem brutalen Überfall verschleppten die Angreifer etwa 250 weitere Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. Israel geht seitdem mit einer großen Boden- und Luftoffensive im Gazastreifen gegen die Hamas vor. Nach palästinensischen Angaben wurden seitdem mehr als 26.000 Menschen in dem Küstenstreifen getötet. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
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Quelle: AP, dpa

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