: UN-Sicherheitsrat will Dringlichkeitssitzung

27.05.2024 | 23:52 Uhr
Der UN-Sicherheitsrat kommt zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage in Rafah zusammen. Ein israelischer Luftschlag tötete dort 45 Menschen. International gab es scharfe Kritik.

Der UN-Sicherheitsrat trifft sich zu einer Dringlichkeitssitzung. Anlass ist der israelische Luftangriff auf ein Flüchtlingslager bei Rafah.

28.05.2024 | 00:25 min
Nach dem verheerenden Angriff Israels auf ein Zeltlager mit geflüchteten Zivilisten im Gazastreifen soll der Weltsicherheitsrat am Dienstag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Diplomaten aus dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen berichteten, das Treffen sei für 21.30 Uhr MESZ angesetzt.
Zunächst war unklar, ob die von Algerien einberufene und von Slowenien unterstützte Sitzung öffentlich oder hinter verschlossenen Türen abgehalten wird. Letzteres schien einer Diplomatin zufolge wahrscheinlicher.

Das Entsetzen nach den israelischen Angriffen in Rafah ist groß. In der Europäischen Union wird man zunehmend ratlos.

27.05.2024 | 02:40 min

Weltweit scharfe Kritik an Israel

Israels Militär hatte bei dem Luftangriff auf ein Lager für Vertriebene am Sonntagabend nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde mindestens 45 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Die meisten der Toten waren demnach Frauen und Minderjährige.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einem "tragischen Missgeschick". Der Vorfall hatte international Entsetzen und Empörung ausgelöst. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte Israels vorgehen scharf: "Dieser Horror muss aufhören".
X-Post von UN-Generalsekretär António Guterres

Nach dem Angriff auf ein Flüchtlingslager habe die "Palästinensische Autonomiebehörde Israel klar vorgeworfen, das sei ein absichtlicher Angriff", erklärt Luc Walpot, ZDF-Korrespondent in Ramallah.

28.05.2024 | 03:04 min

Bundesregierung zurückhaltend mit Kritik

Die israelische Armee erklärte, "einen Hamas-Komplex in Rafah getroffen" zu haben, in dem "wichtige Hamas-Terroristen tätig waren". Bei dem Angriff seien zwei ranghohe Hamas-Vertreter getötet worden, die im besetzten Westjordanland an der Planung von Anschlägen beteiligt gewesen seien.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass es im Zusammenhang mit dem Angriff einen Fehler der israelischen Seite gegeben habe. Derzeit liefen in Israel Untersuchungen, ob es sich um einen gezielten Angriff gehandelt habe, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin.
Quelle: AFP, dpa

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