: Taiwan: Borrell für Marine-Patrouillen der EU

23.04.2023 | 06:28 Uhr
Beim Thema Taiwan müsse Europa "sehr präsent sein", meint der EU-Außenbeauftragte Borrell. Er fordert die europäische Marine auf, in der Taiwanstraße zu patrouillieren.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sieht Taiwan als Teil "unseres geostrategischen Perimeters."Quelle: epa
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fordert Patrouillenfahrten europäischer Kriegsschiffe in der Taiwanstraße. In einem Gastbeitrag in der französischen Sonntagszeitung "Journal du Dimanche" schrieb Borrell, Europa müsse beim Thema Taiwan, "das uns wirtschaftlich, kommerziell und technologisch betrifft, sehr präsent sein".
Deshalb fordere ich die europäischen Marinen auf, in der Taiwanstraße zu patrouillieren, um Europas Engagement für die Freiheit der Schifffahrt in diesem absolut entscheidenden Bereich unter Beweis zu stellen.
Josep Borrell, EU-Außenbeauftragter
Peking hatte vor zwei Wochen als Reaktion auf ein Treffen von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen mit dem Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, dreitägige Militärmanöver rund um Taiwan abgehalten und dabei eine Blockade der Insel geübt.

China sieht Taiwanstraße als Hoheitsgewässer

Peking betrachtet Taiwan als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Die gesamte Taiwanstraße sieht China als seine Hoheitsgewässer an.
Am Dienstag hatte Borrell in einer Debatte zur China-Politik im Europaparlament gesagt: "Taiwan ist eindeutig Teil unseres geostrategischen Perimeters, um den Frieden zu sichern und unsere Interessen zu verteidigen."
Ein Vorgehen Chinas gegen Taiwan sei nicht nur aus "moralischen" Gründen abzulehnen, sondern auch wegen schwerwiegender wirtschaftlicher Folgen, sagte der EU-Chefdiplomat mit Blick auf die Produktion moderner Halbleiter in Taiwan.
Quelle: AFP

Mehr zum Thema Taiwan