: Kanzleramt: CDU schlägt Ausweichquartier vor

22.03.2023 | 02:31 Uhr
Die geplante Erweiterung des Kanzleramts ruft weitere Kritiker auf den Plan. CDU-Politiker Christian Haase rät, auf das Projekt zu verzichten und nach Alternativen zu schauen.
Für den Erweiterungsbau des Kanzleramts sind die ersten Bagger schon angerollt. Quelle: Michael Kappeler/dpa
Nach der Kritik am geplanten Erweiterungsbau des Kanzleramts rät der CDU-Politiker Christian Haase, auf das Projekt zu verzichten und lieber später ein geplantes Übergangsquartier des Bundespräsidialamts für die Regierungszentrale zu nutzen.
"Das wäre eine pragmatische und vor allem kostengünstigere Lösung", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Überprüfung von Neubau des Kanzleramts gefordert

Zur Unterbringung des Präsidialamtes während der bevorstehenden Sanierung von Schloss Bellevue werde ein neues Bürogebäude in unmittelbarer Nähe zum Kanzleramt gebaut, erklärte er. Das könne nach der Zwischennutzung durch den Bundespräsidenten für das Kanzleramt zur Verfügung stehen.
Haase forderte von der Bundesregierung eine umfassende Überprüfung des bisher geplanten Neubauprojektes für das Kanzleramt im Umfang von mehreren hundert Millionen Euro.

Wie das neue Bundeskanzleramt aussehen soll

So soll es mal aussehen: Gegenüber vom Bundeskanzleramt soll auf der anderen Spreeseite, im Bild links, ein bogenförmigem Bürogebäude mit Hubschrauberlandeplatz entstehen.

Quelle: Bundeskanzleramt/Schultes Frank Architekten

Schloss Bellevue soll grundlegend saniert werden

Das von 1785 an errichtete Schloss Bellevue und das 1998 fertig gestellte Verwaltungsgebäude des Präsidialamts, die Hauptwache und die Parkanlage sollen von 2025 an grundlegend saniert werden. Die Arbeiten werden mehrere Jahre dauern.
Der Bundespräsident und seine Mitarbeiter müssen in dieser Zeit in ein Ausweichquartier ziehen, das bis Ende 2024 nahe dem Hauptbahnhof entstehen soll. Wenn sie in ihr altes Domizil zurückkehren, sollen andere Bundesbehörden den Bürobau nutzen.

Lindner stellt Neubau infrage

Finanzminister Christian Lindner hat Pläne für einen Neubau neben seinem eigenen Ministerium auf Eis gelegt, der Bau befindet sich in der Entwurfsphase.
In der vergangenen Woche hatte der Vorsitzende der FDP den Erweiterungsbau des Amts von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) infrage gestellt, für den bereits Bauvorbereitungen angelaufen sind.
Quelle: dpa

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