: Lauterbach: Keine neue Arznei-Krise

14.09.2023 | 17:51 Uhr
Die Erkältungssaison naht, Kinderärzte befürchten bereits neue Lieferprobleme bei Arzneimitteln. Gesundheitsminister Lauterbach warnt davor, Panik zu schüren.

Nach Knappheit im letzten Jahr sei die Versorgung mit Kinderarzneien nun stabiler, so Bundesgesundheitsminister Lauterbach. Dennoch forderte er Solidarität: Engpässe seien möglich.

14.09.2023 | 03:01 min
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich im Kampf gegen Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten in diesem Winter zuversichtlich geäußert. Mit Blick auf den vergangenen Winter sagte er der ARD:
Wir werden deutlich besser dastehen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
"Die Hersteller arbeiten 24/7, die Produktion wird deutlich größer sein." Man sei seit Monaten mit den Produzenten in Kontakt.

Arzneimittelproduktion soll zurück nach Deutschland

Im vergangenen Winter hatten sich nach einer Infektionswelle die Lieferprobleme bei Kindermedikamenten verschärft - unter anderem bei Fieber- und Hustensäften. Um die Versorgung besonders für Kinder besser abzusichern, war Ende Juli ein Anti-Engpass-Gesetz in Kraft getreten.
Lauterbach warb um Geduld. Es brauche ein bisschen Zeit, bis solch ein Gesetz greife. "Der Hauptmechanismus ist ja, die Produktion zurück nach Deutschland zu bringen." Der Bau eines neuen Werkes dauere allerdings ein wenig.

Lauterbach warnt vor Hamsterkäufen

Weiter mahnte der Gesundheitsminister zu Besonnenheit und warnte vor Hamsterkäufen. "Ich kann nur davon abraten, immer wieder Panik zu schüren".
Eine Krise wird es nicht geben.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
Der Verband der Kinderärzte hatte jüngst vor neuen Lieferengpässen bei Medikamenten in der kalten Jahreszeit gewarnt. Das Gesetz gegen die Engpässe gehe zwar in die richtige Richtung, "wird uns aber definitiv nicht durch diesen Winter helfen und springt womöglich auch auf Dauer zu kurz", sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Lauterbach rief vor einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von Ärzten, Apotheken und Pharmabranche am Donnerstag in Berlin zu konstruktiver Zusammenarbeit auf. Der Minister warnte zudem davor, Honorarkämpfe von Seiten der Apotheker mit der Verbesserung der Versorgung zu vermischen.
Quelle: AFP, dpa

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