Grünen-Chefin Ricarda Lang ist beim Besuch einer Parteiveranstaltung in Magdeburg von protestierenden Landwirten empfangen worden. Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Samstag rund 200 Menschen mit 90 Traktoren und anderen Fahrzeugen im Stadtteil Buckau, dem Ort der Veranstaltung. Dort blockierten sie eine Hauptverkehrsstraße und zündeten Feuer an.

Nach der Ankunft von Lang habe es "Buh!"-Rufe und ein Hupkonzert gegeben, einige hätten "Wir haben die Schnauze voll!" gerufen. Lang suchte daraufhin das Gespräch mit einigen Bauern, sagte eine Polizeisprecherin.

Als die Grünen-Chefin am Abend wieder abfahren wollte, hätten einige Bauern den Weg blockiert. Vereinzelt mussten "Teilnehmer abgedrängt werden", erklärte die Polizei. Ricarda Lang sei aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Festnahmen habe es nicht gegeben.

Gegen die Grünen hatte es zuletzt mehrfach heftige Proteste gegeben. So wurde Wirtschaftsminister Robert Habeck Mitte Februar mit einem lauten Pfeifkonzert und "Hau ab!"-Sprechchören in Nürnberg empfangen. Lang wurde in Schorndorf bei Stuttgart ausgepfiffen, beschimpft und an der Abreise von einer Veranstaltung gehindert.

Im baden-württembergischen Biberach musste der politische Aschermittwoch der Grünen abgesagt werden, nachdem Proteste dort aus dem Ruder gelaufen waren. Im Januar war Habeck in Schlüttsiel durch eine Blockadeaktion am Verlassen einer Fähre gehindert worden.

In Deutschland protestieren Landwirte seit Monaten gegen die Ampel-Politik. Auslöser waren beschlossene Subventionskürzungen. Auch in anderen europäischen Ländern gibt es Bauernproteste.