: BDI-Chef Russwurm kritisiert Scholz scharf

03.04.2024 | 01:42 Uhr
BDI-Präsident Siegfried Russwurm übt scharfe Kritik an der Ampel-Regierung. In der aktuellen Wirtschaftskrise habe der Kanzler den Ernst der Lage nicht verstanden.
Trotz seiner Kritik betont BDI-Präsident Siegfried Russwurm, dass die Ampel-Regierung ein wichtiger Gesprächspartner für die Industrie bleibe.Quelle: dpa
Für den Umgang mit der aktuellen Wirtschaftskrise hat der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharf kritisiert.
Mit Blick auf die bisherige Regierungszeit der Ampel-Koalition sagte Russwurm der "Süddeutschen Zeitung": "Es waren zwei verlorene Jahre - auch wenn manche Weichen schon in der Zeit davor falsch gestellt wurden." Dennoch bleibe die Ampel-Regierung für die Industrie ein wichtiger Gesprächspartner.

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Russwurm: Kanzleramt unterschätzt die Lage

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) stünden im regelmäßigen Austausch mit Unternehmensverbänden, von Scholz höre man häufig nur das Zitat "Die Klage ist das Lied des Kaufmanns", sagte Russwurm. "So kann man unsere Analysen auch abkanzeln, zeigt aber, dass im Kanzleramt der Ernst der Lage offenbar unterschätzt wird", sagte der BDI-Chef der Zeitung.
Als Ergebnis der wirtschaftspolitischen Versäumnisse sehe Russwurm ein deutlich verlangsamtes Wachstum. Deutschland verliere gegenüber vergleichbaren Ländern sowie EU-Nachbarn kontinuierliche Marktanteile.

Mit Blick auf die deutsche Wirtschaft erklärt Siegfried Russwurm, Präsident vom Bundesverband der Deutschen Industrie: "Wir werden nie die Billigsten sein, wir müssen die Innovativsten sein".

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Forderung nach Debatte über Deutschlands Industrie

Der BDI-Chef forderte in dem Interview eine Debatte darüber, welche Industrien sich Deutschland angesichts der veränderten Weltlage noch leisten könne. "Wenn uns strategische Souveränität wichtig ist, müssen wir in Kauf nehmen, dass auch sie ihren Preis hat und die höheren Kosten akzeptieren", sagte er.
Es sei erwartbar, dass manche Industrien wie beispielsweise die Ammoniak-Herstellung mittelfristig aus Deutschland verschwinden würden, so Russwurm.
Quelle: dpa, Süddeutsche Zeitung

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