: Kuratorium stellt sich hinter TU-Präsidentin
10.06.2024 | 17:15 Uhr
TU-Berlin-Präsidentin Geraldine Rauch steht wegen Antisemitismus-Vorwürfen in der Kritik. Rauch distanzierte sich. Für einen "Neuanfang" erhält sie nun Rückenwind vom Kuratorium.Trotz ihrer umstrittenen Likes für antisemitische Beiträge im Internet steht das Kuratorium der Technischen Universität (TU) Berlin hinter Hochschulpräsidentin Geraldine Rauch.
"Like" für Bild Netanjahus mit Hakenkreuz
Rauch hatte auf der Plattform X unter anderem einen Beitrag mit einem Bild mit einem "Gefällt mir" markiert, auf dem türkische Demonstranten dem Ministerpräsidenten Israels, Benjamin Netanjahu, Hakenkreuze auf die Brust gemalt hatten. Nach heftiger Kritik aus der eigenen Hochschule sowie von Senatorin Czyborra entschuldigte sich Rauch für die Likes.
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Jüdische Studierende der Goethe-Universität in Frankfurt erleben immer wieder antisemitische Anfeindungen.
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Zweifellos habe Rauch grob nachlässig gehandelt und der TU großen Schaden zugefügt, hieß es vom Kuratorium am Montag. Der internationale Ruf der TU habe erheblich gelitten, und die Erfolgsaussichten für den neuen Antrag zur Exzellenzinitiative seien getrübt.
Dennoch solle Rauch eine Chance eingeräumt werden, das von ihr angebotene Programm zur Festigung des Vertrauens in die TU und zur Wahrung der Tradition als weltoffene, tolerante und antirassistische Universität erfolgreich umzusetzen, hieß es von dem Gremium.
Ein Imam und ein Rabbiner geben an der Freien Universität Berlin gemeinsam Kurse gegen Antisemitismus.
28.05.2024 | 02:33 minKuratorium verweist auf "legitime" Israel-Kritik
Das Kuratorium sei von der Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit von Rauchs Entschuldigung überzeugt, teilte es außerdem mit. Ebenso sei es fest davon überzeugt, dass Rauch keinerlei antisemitische Vorurteile pflege, damit sympathisiere oder diese unterstütze.
Eine kritische Haltung gegenüber dem derzeitigen Vorgehen der israelischen Regierung ist legitim und keinesfalls antisemitisch, unabhängig davon, ob man diese Kritik teilt oder nicht.
Nach dem mutmaßlichen Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin fordert der Zentralrat der Juden von der Hochschule, den Täter zu exmatrikulieren.
07.02.2024 | 02:32 minKanzler Scholz schmeißt Rauch aus Zukunftsrat
Am vergangenen Freitag hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angesichts der Vorwürfe entschieden, dass Rauch nicht mehr Teil des von ihm berufenen Zukunftsrats ist. Das Gremium soll Scholz in Technologie- und Innovationsfragen beraten und wurde im Juli 2022 eingesetzt.
Zwei Tage zuvor hatte der Akademische Senat der TU mit knapper Mehrheit für einen Rücktritt Rauchs als Präsidentin gestimmt. Die Präsidentin lehnte aber trotz des Votums einen Rücktritt ab.
Quelle: AFP