: Habeck: Würde "One Love"-Binde tragen

23.11.2022 | 07:46 Uhr
Wirtschaftsminister Robert Habeck würde als DFB-Kapitän mit "One Love"-Binde einlaufen. Es gebe keinen unpolitischen Sport mehr, sagte er in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".
Wird heftig diskutiert: Die "One-Love"- Kapitänsbinde.Quelle: Imago
Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) würde an der Stelle von DFB-Kapitän Manuel Neuer die "One Love"-Kapitänsbinde bei der Fußball-WM in Katar tragen - trotz der angedrohten FIFA-Sanktionen. In der Nacht zu Mittwoch sagte der Wirtschaftsminister in der ZDF-Sendung "Markus Lanz":
Ich wäre interessiert zu sehen, was der Schiedsrichter macht, wenn da einer mit der Binde rumkommt.
Robert Habeck, Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister
"Ich würde es darauf ankommen lassen", erklärte Robert Habeck, "es wäre ein moderater Protest". Schließlich handele es sich um eine Binde und nicht um eine "elaborierte" Protestform wie etwa bei den Klimaaktivisten der "Letzten Generation".

Habeck: Es gibt keinen unpolitischen Sport mehr

Habeck sagte, er erinnere sich an Proteste, die ikonisch geworden seien und etwas verändert hätten, wie der Kniefall des damaligen US-Football-Profis Colin Kaepernick 2016 als Zeichen gegen Rassismus.
Danach habe es breiter angelegte Proteste gegen Rassismus im Sport gegeben. Das Besondere sei, dass die WM in Katar anders als frühere Turniere politisch sei, es keinen unpolitischen Sport mehr gebe.
Dann fragt man sich natürlich auch, wie würde man in der Situation agieren.
Robert Habeck, Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister
Zwar könne er nicht für andere sprechen, aber es sei klar, was nahe liege.

Der Streit um das Verbot der "One Love"-Binde bei der WM in Katar geht in die nächste Runde: Der DFB erwägt rechtliche Schritte und sieht "Erpressung" von Seiten der FIFA.

22.11.2022
Die "One Love"-Armbinde war im September als gemeinsame Aktion mehrerer europäischer Nationalmannschaften angekündigt worden, darunter die deutsche Auswahl. Die bunte Kapitänsbinde sollte bei der WM als Symbol für Gleichberechtigung, Anti-Diskriminierung und Meinungsfreiheit stehen. Die FIFA kündigte dann aber am Montag an, das Tragen der Binde bei der WM in Katar zu sanktionieren - woraufhin der DFB seinen Verzicht darauf erklärte.

Kritik an DFB und Team wegen Verzicht

Kritiker warfen dem Verband und Team danach vor, vor der FIFA eingeknickt zu sein, was die Offiziellen zurückwiesen. WM-Gastgeber Katar steht unter anderem wegen der Missachtung von Menschenrechtsstandards in der Kritik.
Robert Habeck sprach am Dienstagabend bei "Markus Lanz" auch über die Energiekrise. Der Wirtschaftsminister glaubt, dass Deutschlands Gaskäufe eine weltweite Krise am Gasmarkt ausgelöst habe:
Quelle: dpa

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