: Kaputte Krim-Brücke: Moskaus Nachschub stockt

28.06.2023 | 11:06 Uhr
Die Krim-Brücke bei Tschonhar ist unpassierbar. Laut britischem Geheimdienst ist das ein Problem für den russischen Nachschub. Deshalb sei schnell ein Ersatz errichtet worden.
Die für Russland so wichtige Tschonhar-Brücke (Archivfoto).Quelle: Imago
Ein Raketenangriff der ukrainischen Armee auf eine wichtige Brücke zu der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat nach Informationen britischer Geheimdienste den russischen Nachschub zuletzt erschwert. Das britische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit:
Die vorübergehende Schließung der Route hat dazu geführt, dass lebenswichtige russische Logistiktransporte mindestens 50 Prozent länger gedauert haben, um über andere Strecken die Front zu erreichen.
Britisches Verteidigungsministerium

Errichtung von Ponton-Brücken beobachtet

Vermutlich hätten die russischen Besatzungsbehörden bereits innerhalb von 24 Stunden nach dem Angriff auf die wichtigte Tschonhar-Brücke am frühen Morgen des 22. Juni eine Pontonbrücke als Ersatz errichtet.
Über die Errichtung eines Pontons hatte bereits vergangenen Freitag ein ukrainisches Investigativteam von Radio Swoboda den ukrainischsprachigen Dienst des US-Auslandssenders Radio Liberty informiert.

Das behauptet zumindest Russland. Doch wie so oft können solche Aussagen von unabhängiger Stelle nicht geprüft werden. Wie hoch sind aktuell die Verluste auf beiden Seiten?

22.06.2023 | 01:32 min
Ein solche Schwimmbrücke sei auf den vom US-Unternehmen Planet Labs zur Verfügung gestellten Satellitenfotos erkennbar.
Die Geschwindigkeit, mit der ein alternativer Übergang gebaut wurde, zeigt, wie wichtig diese Route für die militärischen Bemühungen Russlands in der besetzten Ukraine ist,
Britisches Verteidigungsministerium
hieß es in London weiter. Überquerungen seien vermutlich derzeit dem Militär vorbehalten.

Eine von zwei Hauptversorgungsrouten des russischen Heeres

Die Tschonhar-Brücke verbindet die Krim und das südukrainische Gebiet Cherson, das teilweise von Russland besetzt ist. Dabei handelt es sich nach britischen Angaben um eine der beiden Hauptversorgungsrouten sowie die direkteste Verbindung zur Front im Gebiet Saporischschja, in dem ukrainische Truppen derzeit eine größere Offensive unternehmen.

"Die russischen Verteidigungslinien lassen keine Anzeichen von Panik erkennen", sagt Nico Lange. F-16-Jets würden die Lage der ukrainischen Armee verändern, so der Militärexperte.

22.06.2023 | 11:32 min
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
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