: Nord Stream: Medwedew spricht von Vergeltung

14.06.2023 | 14:13 Uhr
Nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines spricht Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew von Vergeltung. Russland könnte die Kabelverbindung zwischen Europa und den USA vernichten.
Ex-Kremlchef Dmitri MedwedewQuelle: dpa
Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew hat die "Vernichtung" der Kabelverbindung zwischen Europa und den USA als mögliche Vergeltung für die Sprengungen an den Nord-Stream-Pipelines ins Gespräch gebracht.
"Wenn man von der erwiesenen Komplizenschaft westlicher Länder bei der Sprengung der Nord-Stream-Leitungen ausgeht, dann haben wir gar keine - auch moralischen - Hindernisse mehr, die Vernichtung der am Ozeanboden verlegten Kabelverbindung unserer Feinde zu unterlassen", schrieb der Vize-Chef des russischen nationalen Sicherheitsrates in seinem Telegram-Kanal am Mittwoch.
Der Politiker reagierte damit auf Medienberichte, nach denen eine Spur für die Attacken in die Ukraine führt und westliche Geheimdienste vorab über die Anschlagspläne informiert gewesen sein sollen. Die Ukraine weist eine Beteiligung zurück. Auch eine angebliche Beteiligung der Geheimdienste ist nicht bestätigt.

Ermittler haben in Brandenburg eine Wohnung durchsucht. Es geht um einen möglicherweise ukrainischen Tatverdächtigen.

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Russland fordert Untersuchung der Nord-Stream-Sprengung

Russland fordert seit langem eine transparente Untersuchung der Sprengungen vom September 2022, die Löcher in die Leitungen der von Russland nach Deutschland verlegten Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 gerissen hatten. Moskau hatte auch Vorwürfe aus dem Westen zurückgewiesen, die eigenen Leitungen selbst gesprengt zu haben.
In seinem morgendlichen Post unterstützte Medwedew auch die von Kremlchef Wladimir Putin erwähnte mögliche Schaffung einer entmilitarisierten Zone in der Ukraine, gegen die Russland seit mehr als 15 Monaten einen brutalen Angriffskrieg führt.

Putin will entmilitarisierte Zone

Putin hatte am Dienstag von einer "Sanitärzone" gesprochen, ohne zu erklären, was er meint. Die westliche Linie der Zone sollte demnach so weit von Russland entfernt sein, dass von dort aus keine Angriffe mehr möglich sind. So will Moskau Beschuss russischen Staatsgebiets verhindern.
Medwedew meinte nun, angesichts der westlichen Waffenlieferungen mit größerer Reichweite an die Ukraine sollte die Linie an der polnischen Grenze liegen. "Dann werden das die neuen sicheren Grenzen sein", sagte er.
Medwedew hatte sich wiederholt für eine Vernichtung des ukrainischen Staates ausgesprochen. Er versucht immer wieder, mit extremistischen populistischen Aussagen bei russischen Ultranationalisten und Kriegstreibern zu punkten.
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Quelle: dpa

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