: Wer folgt auf Jens Stoltenberg?
Getuschel beim Nato-Außenministertreffen in Brüssel
Wer kommt in Frage - und wer nicht?
Mögliche Kandidaten für Stoltenberg-Nachfolge
Ursula von der Leyen
Und weder in ihrer eigenen Parteienfamilie noch unter Nato-Diplomaten wichtiger Mitgliedsstaaten findet sich jemand, der dem Gerücht irgendetwas abgewinnen könnte. Von der Leyen müsste schließlich ihre Amtszeit früher beenden, um im September auf ein formal weniger mächtiges Amt zu wechseln.
Wahrscheinlichkeit: extrem gering.
Kaja Kallas
In Brüssel fällt sie auf durch klare Kante gegen Russland, und zuletzt brachte sie sich recht offensiv selbst ins Spiel: Estland sei seit 19 Jahren EU- und Nato-Mitglied, natürlich müsse das Land auf den Radar für Top-Jobs, so Kallas gegenüber "Politico".
Doch wollen alle in der Nato eine Falkin wie Kallas, die meist härtere Worte gegen Russland findet als der Rest, an ihrer Spitze? Es wäre ein Statement, das nicht alle senden wollen.
Zumal, wie ein hochrangiger Diplomat aus einem westlichen Mitgliedsland erinnert, gerade erst die Amtszeit des stellvertretenden rumänischen Generalsekretärs Mircea Geoană verlängert wurde. „Das würde eine weitere Osteuropäerin an der Spitze der Nato im Prinzip schwierig machen“, so der Diplomat.
Wahrscheinlichkeit: gering, aber nicht ausgeschlossen.
Ben Wallace
Für ihn spricht, dass für Großbritannien die Nato - nach dem Austritt aus der EU - deutlich wichtiger geworden ist. Man hat ja sonst nichts anderes mehr. Ob sich selbst ausrufende Kandidaten allerdings so gute Chancen haben, steht auf einem anderen Blatt.
Wahrscheinlichkeit: Immerhin denkbar.
Mark Rutte
Innenpolitisch ist Rutte nach den jüngsten Provinzwahlen und dem Aufstand der Bauern angeschlagen - vielleicht wäre der Nato-Job da eine Exit-Strategie, die ihm gelegen kommt? Außenpolitisch dagegen hat er ein klares Profil, etwa in eindeutiger Unterstützung der Ukraine, das gut zu dem Job passen würde.
Regelmäßig berichten niederländische Medien von entsprechenden Gerüchten, die Rutte selbst stets dementiert. Nach seiner Amtszeit wolle er eine Aufgabe im Bildungsbereich übernehmen, sagt Rutte regelmäßig.
Wahrscheinlichkeit: Seine Dementi sollte man nicht zu ernst nehmen.
Noch einmal Stoltenberg
Allerdings hat Stoltenberg nun mehrfach klargestellt, dass jetzt aber wirklich nach Norwegen zurück will. Und auch wenn nicht alle mit seiner offensiven Amtsführung glücklich sind - viele loben, wie er die Nato in dieser Krise zusammengehalten hat.
Wahrscheinlichkeit: Es wäre eine Notlösung. Aber eine, mit der sich recht viele anfreunden könnten.