: Gegen "jede Bedrohung aus Moskau oder Minsk"

28.06.2023 | 08:40 Uhr
Söldner-Chef Prigoschin kommt in Belarus unter. Der Nato-Chef warnt: Man sei bereit gegen "jede Bedrohung aus Moskau oder Minsk". Jeder Zentimeter Nato-Gebiet werde geschützt.
Schickt eine eindeutige Warnung an "Moskau oder Minsk": Nato-Chef Jens Stoltenberg (Archivbild).Quelle: epa
Die Nato ist nach den Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg bereit zur Verteidigung gegen jede Bedrohung aus "Moskau oder Minsk". Bei ihrem nächsten Gipfel Mitte Juli in Litauen werde die Allianz eine Stärkung ihrer Verteidigungssysteme beschließen, um alle ihre Mitglieder zu schützen und besonders diejenigen mit einer gemeinsamen Grenze mit Russland und Belarus, sagte Stoltenberg vor Journalisten in Den Haag.

Stoltenberg: Kein Raum für Missverständnisse

Mit Blick auf die Aufnahme des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin durch Belarus sagte Stoltenberg, es sei zu früh, die Folgen dieser Tatsache abschließend zu beurteilen. "Sehr wahrscheinlich werden sich auch einige seiner Truppen in Belarus niederlassen", sagte Stoltenberg nach einem gemeinsamen Abendessen von Staats- und Regierungschefs von sieben Nato-Staaten.
Absolut klar ist, dass wir eine klare Botschaft an Moskau und an Minsk geschickt haben, dass die Nato da ist, um jeden Verbündeten und jeden Zentimeter Nato-Territorium zu schützen.
Jens Stoltenberg, Generalsekretär Nato
Es gebe "keinen Raum für Missverständnisse in Moskau oder Minsk über unsere Fähigkeit, Verbündete gegen jede potenzielle Bedrohung zu verteidigen, und das gilt unabhängig davon, was man über die Bewegungen der Wagner-Truppen denkt", sagte Stoltenberg.
Trotz Prigoschin-Revolte: USA unterstützen Ukraine weiter:

Die USA wollen ihre Unterstützung für die Ukraine weiter fortsetzen. Der Putschversuch durch die Söldnertruppe Wagner soll sich nicht darauf auswirken.

28.06.2023 | 02:28 min
Zugleich warnte er, der Westen dürfe Russland nach den chaotischen Ereignissen am Wochenende "nicht unterschätzen".

Litauens Präsident warnt vor Wagner-Kämpfern in Belarus

Der litauische Präsident Gitanas Nauseda warnte vor den Risiken, wenn Wagner-Kämpfer in Belarus stationiert würden.
Wenn Wagner seine Serienmörder nach Belarus verlegt, droht allen benachbarten Ländern eine noch größere Gefahr der Instabilität.
Gitanas Nauseda, Präsident Litauen
Wagner-Chef Prigoschin war am Dienstag in seinem Exil in Belarus angekommen. Der Aufstand der Söldnergruppe gegen die russische Militärführung hatte am Wochenende die Welt in Atem gehalten. Die Söldner marschierten von der Ukraine aus in Russland ein und brachten dort zunächst das Militärhauptquartier der Armee in Rostow am Don unter ihre Kontrolle.
Wagner-Chef Prigoschin im Porträt:

Wer ist Jewgeni Prigoschin, der jetzt den Aufstand wagt? Mit 20 wegen Diebstahls und Raub verurteilt, dann die Karriere zum millionenschweren Großunternehmer und Söldnerführer.

24.06.2023 | 01:09 min
Danach rückten sie Richtung Moskau vor, um nach Prigoschins Worten die russische Militärführung abzusetzen. Nach einer Vermittlung durch den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko brach Prigoschin den Aufstand nach rund 24 Stunden am Samstagabend ab. Lukaschenko erklärte sich bereit, Prigoschin und seine Männer in Belarus aufzunehmen.

Lukaschenko: Von Kampferfahrung profitieren

Am Dienstag sagte Lukaschenko, sein Land könne von der Kampferfahrung der Wagner-Söldner profitieren. Die Erfahrungen der Kommandeure seien "unbezahlbar".
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte wies die Behauptung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurück, dass der Westen wolle, "dass sich russische Soldaten gegenseitig umbringen". Der Westen wolle nicht, "dass Russland in innenpolitischem Chaos versinkt. Im Gegenteil: Instabilität in Russland schafft Instabilität in Europa", sagte Rutte.
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Quelle: AFP

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