: Was das Trump-Urteil bedeuten könnte

17.02.2024 | 12:28 Uhr
Es ist die zweite Geldstrafe in kurzer Zeit: Wegen Betrugs muss Donald Trump rund 355 Millionen Dollar zahlen. Was heißt das für seine Finanzen und die Wahl? Eine Presseschau.

Ex-US-Präsident Trump ist in viele Verfahren verwickelt. Nun hat der Milliardär ein herbes Urteil einstecken müssen, ein Gericht verurteilte ihn wegen Betrugs zu einer hohen Geldstrafe.

17.02.2024 | 01:26 min
In New York hat Donald Trump die nächste juristische Niederlage erlitten: Der ehemalige US-Präsident und aktuelle Präsidentschaftsbewerber wurde in einem Betrugsprozess rund um sein Unternehmen zu einer Geldstrafe in Höhe von rund 355 Millionen Dollar (etwa 330 Millionen Euro) verurteilt. Diese Summe muss er innerhalb von 30 Tagen zahlen oder eine Kaution hinterlegen.
Es ist die zweite Millionen-Strafe für Trump in wenigen Wochen: Ende Januar wurden der Kolumnistin E. Jean Carroll in einem Verleumdungsprozess 83,3 Millionen Dollar (etwa 77 Millionen Euro) Schadenersatz zugesprochen.
Wie will Donald Trump das bezahlen? Und was könnte es für seinen Wahlkampf bedeuten? Diese Fragen versuchen US-Medien zu beantworten.

Die Verurteilung des Ex-US-Präsidenten Trump wegen aufgeblähter Vermögenswerte könne seinem Image als erfolgreicher Geschäftsmann schaden, sagt ZDF-Korrespondentin Claudia Bates.

17.02.2024 | 02:06 min

"New York Times": "400 Millionen Dollar in bar" könnten "weg sein"

Die Autoren der "New York Times" Jonah E. Bromwich und Ben Protess werfen einen genaueren Blick auf Trumps Finanzen.
"Trump hat letztes Jahr unter Eid behauptet, dass er mehr als 400 Millionen Dollar in bar sitzt, aber mit den 355 Millionen Dollar Strafe von Richter Engoron, den Zinsen, die Herr Trump schuldet, und der Auszahlung von 83,3 Millionen Dollar an Frau Carroll könnte das alles weg sein. Wenn dem so ist, muss Herr Trump möglicherweise eines seiner Grundstücke oder einen anderen Vermögenswert verkaufen, um die Auszahlungen zu decken."
ZDFheute Infografik
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"Washington Post": "In der Lage, viel Geld zu verdienen"

In der "Washington Post" schreibt Autor Jonathan O’Connell über Trumps weitere Einnahmequellen:
"Trump ist immer noch in der Lage, viel Geld zu verdienen, nicht nur mit den Golfplätzen, Hotels und Resorts, die er betreibt, sondern auch mit Reden und anderen Werbegeschäften. Einem Bericht der 'Washington Post' vom Juli letzten Jahres zufolge hat er seit dem Ende seiner Präsidentschaft rund eine Milliarde Dollar verdient."

Im Streit um seine juristische Immunität zieht Ex-Präsident Trump vor den Supreme Court, das oberste US-Gericht. Seine Anwälte reichten dort einen entsprechenden Antrag ein.

13.02.2024 | 00:19 min
Und er zitiert zwei Quellen, die Trumps Gesamtvermögen geschätzt haben:
  • "Der Bloomberg Billionaires Index schätzte Trumps Nettovermögen kürzlich auf 3,1 Milliarden Dollar, mit etwa 600 Millionen Dollar Barvermögen."
  • "Letztes Jahr senkte Forbes seine Schätzung des Nettovermögens des ehemaligen Präsidenten auf 2,5 Milliarden Dollar, 600 Millionen Dollar weniger als die vorherige Schätzung."

CNN: Frage nach den "gemäßigten Wählern und Swing States"

CNN-Autor Stephen Collinson schreibt in seiner Analyse, das Urteil sei "eine persönliche Belastung für Trump":
"Wenn sich herausstellt, dass der Ex-Präsident weniger wohlhabend ist, als er behauptet, könnte das den Mythos des Moguls gefährden, auf dem er seine politische Marke und sein Selbstverständnis aufgebaut hat."

Als Trump die Präsidentschaftswahl gegen Joe Biden verlor, war die Erleichterung groß - zunächst. Doch Trump will erneut Präsident werden und seine Chancen stehen gut.

28.01.2024 | 03:59 min
Noch sei nicht abzusehen, was das Urteil für Trumps politische Kampagne bedeuten wird, aber "die schwindelerregende Reihe von Fällen gegen ihn hat seine Bindung zu den 'Make American Great Again'-Wählern nur noch gefestigt, die ihm seine fachmännisch ausgearbeitete Verfolgungsgeschichte abkauften."
Der Vorteil von Trumps Gefühl, Opfer zu sein, ist, dass jeder Rückschlag dieses Gefühl noch verstärkt.
Stephen Collinson bei CNN
Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass die Wahlniederlagen eine wichtige Wählerschaft beeinflussen könnten:
"Es ist schwer zu erkennen, wie Trumps zunehmende Liste juristischer Niederlagen sein Ansehen bei den gemäßigten Wählern in den Vorstädten und in den Swing States verbessern wird, die ihm den Weg zu seiner Niederlage im Jahr 2020 geebnet haben."

Der ehemalige US-Präsident Trump muss weitere 83,3 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen - wegen Verleumdung der Kolumistin E. Jean Carroll. Er will dagegen Berufung einlegen.

27.01.2024 | 00:20 min

"New York Post": Trump als "politischer Märtyrer"

Die Redaktion des Boulevard-Blatts "New York Post" sieht es anders - und kommentiert:
"Die demokratischen Eliten werden dieses Wochenende über das Urteil in ihre Martinis kichern, aber ihr Sieg ist ein Pyrrhussieg. Sie haben Donald Trump zu einem politischen Märtyrer gemacht."
Zusammengestellt von Katja Belousova

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