: USA nennen Verhaftung von Reporter "Unrecht"
11.04.2023 | 05:22 Uhr
Ein US-Reporter sitzt in Russland wegen Spionagevorwürfen in Untersuchungshaft. Die USA sprechen offiziell von "Unrecht" und erhöhen den Druck auf Russland. Die USA haben die Verhaftung des "Wall Street Journal"-Korrespondenten Evan Gershkovich in Russland formell als unrechtmäßig eingestuft. Das teilte das Außenministerium in Washington mit.
"Journalismus ist kein Verbrechen. Wir verurteilen die fortgesetzte Unterdrückung unabhängiger Stimmen in Russland durch den Kreml und seinen anhaltenden Krieg gegen die Wahrheit", hieß es in einer Mitteilung.
US-Außenministerium: Journalist "zu Unrecht" festgenommen
Russland wurde aufgefordert, Gershkovich sowie den ebenfalls inhaftierten US-Amerikaner Paul Whelan freizulassen. US-Außenminister Antony Blinken "hat die Entscheidung getroffen, dass Evan Gershkovich von Russland zu Unrecht festgenommen wurde", hieß es weiter in der Mitteilung.
Diese ungewöhnlich schnell getroffene Entscheidung bedeutet, dass die Bearbeitung des Falls nun eine höhere Priorität in der Verwaltungshierarchie erhält und sich ein Büro des Außenministeriums intensiv um die Freilassung Gershkovichs bemühen wird. Zudem zeigt sie, wie ernst die USA die Angelegenheit nehmen - und erhöht damit den Druck auf Moskau.
Festnahme wegen Spionagevorwürfen
Der Korrespondent des "Wall Street Journal" war Ende März unter Spionagevorwürfen in der Großstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Jetzt sitzt der 1991 geborene Reporter in Untersuchungshaft.
Bei einer Verurteilung drohen Gershkovich bis zu 20 Jahre Haft. Die Affäre belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau noch mehr.
Whelan war bereits 2018 wegen angeblicher Spionage verurteilt worden.
Whelan war bereits 2018 wegen angeblicher Spionage verurteilt worden.
Quelle: dpa, AFP, Reuters, AP