: Wagner-Chef: Friedhof für Kämpfer wächst

06.04.2023 | 18:15 Uhr
Jewgeni Prigoschin nimmt die Verluste in seiner Wagner-Gruppe gelassen. "Diejenigen, die kämpfen, sterben manchmal". Zudem geht er von einer baldigen Eroberung von Bachmut aus.
Jewgeni Prigoschin spricht über die Verluste der Wagner-Gruppe.Quelle: Telegram, @concordgroup_official, AFP
Die russische Söldnergruppe Wagner erleidet nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin weiterhin Verluste bei den Kämpfen in der Ukraine. In einem am Donnerstag von seinem Pressedienst ausgesandten Video ist Prigoschin auf einem Friedhof zu sehen, auf dem Wagner-Kämpfer begraben sind. "Ja, er (der Friedhof) wächst. Diejenigen, die kämpfen, sterben manchmal", sagt er. Prigoschin fügte in dem Video hinzu:
Die Kämpfer von Wagner werden hier weiterhin begraben und es gibt damit bis heute kein Problem. Wir werden (...) aus diesem Friedhof ein Denkmal für die zukünftigen Generationen machen.
Jewgeni Prigoschin, Wagner-Chef

Prigoschin geht von baldiger Bachmut-Eroberung aus

Die Wagner-Kräfte führen Offensiven in der Ostukraine an, etwa um die Stadt Bachmut, wo sich die längsten und blutigsten Kämpfe der russischen Militärkampagne abspielen. Beide Seiten haben dort starke Verluste erlitten.
Prigoschin sagte am Donnerstag auf einem ihm zugeschriebenen Telegram-Kanal: "In drei bis vier Wochen" könne die Stadt erobert werden. Erst vor wenigen Tagen hatte Prigoschin noch behauptet, Bachmut sei eingenommen worden.

Vermutlich 150.000 Tote und Verletzte auf beiden Seiten

Russische Behörden haben seit September 2022 keine neuen Schätzungen zu getöteten Soldaten veröffentlicht - damals zählte das Verteidigungsministerium 5.937 Tote. Diese Zahl enthält aber nicht die Wagner-Kämpfer, die kein Teil der regulären Armee sind. Schätzungen aus westlichen Ländern legen rund 150.000 Tote und Verletzte auf jeder der beiden Seiten nahe.
Die im Jahr 2014 gegründete Wagner-Gruppe war in Konflikte in Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten verwickelt. Prigoschin hatte bis Februar monatelang Gefängnisinsassen rekrutiert und ihnen bei Rückkehr nach Russland nach überlebtem Kampfeinsatz in der Ukraine Amnestie versprochen.
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Quelle: AFP, dpa

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