: Wie Radfahrer im Dunkeln gut sichtbar sind

von Marc Rosenthal
09.11.2023 | 08:40 Uhr
Dunkelheit, schlechte Sicht, Nässe - die Unfallgefahren für Radfahrer nehmen ab Herbst deutlich zu. Welche Accessoires helfen, solche Risikofaktoren zu verringern?

Wie effektiv schützen Warnweste, Warnstreifen, Aufkleber und Spray?

06.11.2023 | 07:25 min
Die Zahl der Fahrradunfälle ist im vergangenen Jahr gestiegen: Fast 98.000 Menschen wurden dabei verletzt, 474 kamen ums Leben. Ein wesentliche Ursache für solche Fahrradunfälle: die späte Sichtbarkeit der Radler im Straßenverkehr.
"Viele Unfälle könnten vermieden werden, wenn alle mehr darauf achten, sich für andere Verkehrsteilnehmer sichtbar zu machen", sagt Dirk Windemuth, Professor am Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) in Dresden.

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Bei der Sichtbarkeit zählt jede Sekunde

Auch Heiner Sothmann von der Deutschen Verkehrswacht rät allen Radfahrern, mehr für die eigene Sichtbarkeit zu tun. "Bei 50 km/h kommt das Auto an sich schon nach 25 Meter zum Stehen." Allerdings sei das nur der reine Bremsweg. "Hinzu kommen noch 15 Meter Reaktionszeit, denn in einer Sekunde legt ein Auto etwa 15 Meter zurück." Das bedeutet, so Sothmann, "insgesamt ist der Anhalteweg 40 Meter".
Es kommt also auf jede Sekunde an, die ein Radfahrer früher wahrgenommen wird, jeder Wimpernschlag früher verschafft Autofahrern mehr Platz zum Bremsen.

Reflektoren sind am Fahrrad Pflicht

Gesetzlich vorgeschrieben sind bereits eine Fahrradbeleuchtung sowie weitere Reflektoren an Pedalen und Rädern. Experten empfehlen allerdings, die Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit noch weiter zu erhöhen, zum Beispiel mit reflektierender Fahrradkleidung. Durch die stark reflektierenden Stofffasern leuchten sie direkt hell auf, wenn sie angestrahlt werden.

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Mit der Warnweste auf Nummer sicher

Nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch Warnwesten. Die sind daher Sothmanns klarer Favorit für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit. Aber der Sicherheits-Experte weiß auch: Radfahrer geben sich oft gern modisch.
"Die Warnweste ist da jetzt nicht ganz oben dabei. Das sind jetzt nicht die Trendfarben und es ist auch nicht der Trendschnitt." Der Handel bietet allerdings auch Alternativen wie Warnstreifen für Arme und Beine oder Klebe-Sticker für den Rahmen und Helm.

Welche Reflektoren muss ein verkehrssicheres Fahrrad haben?

Erforderlich gemäß Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO)

  • mindestens ein nach vorne gerichteter weißer Reflektor
  • roter Großflächen-Rückstrahler
  • gelbe Rückstrahler nach vorn und hinten an den Pedalen
  • pro Rad mindestens zwei gelbe Speichenrückstrahler (Katzenaugen) oder weiße, reflektierende Streifen an jedem Reifen oder den Speichen beider Räder

Am besten Arme und Beine gut sichtbar machen

Und manchmal findet sich eine gute Lösung auch im eigenen Kleiderschrank:
Helle Kleidung bringt schon was.
Heiner Sothmann, Deutsche Verkehrswacht
"Ansonsten leuchtende Farben, reflektierende Elemente, auch kleine Elemente - am besten an Armen und Beinen", so Sothmann. "Alles, was sich bewegt, das nehme ich sofort und schneller wahr." Andere Verkehrsteilnehmer würden dann merken, dass da jemand oder etwas ist, das sich bewegt. Und das würde die Konzentration steigern, erläutert Sothmann.

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