: Warum Aktienkurse schwanken

von Zarah Reinders
21.03.2024 | 09:34 Uhr
An der Börse schwanken die Aktienkurse täglich - aus zahlreichen Gründen. Anleger haben verschiedene Möglichkeiten damit umzugehen. Ein Überblick.
Es gibt verschiedene Strategien, um mit Kursschwankungen an der Börse umzugehen.Quelle: Reuters
Von Rekordgewinnen bis hin zu Naturkatastrophen - es gibt zahlreiche Faktoren, die die Bewertung eines Unternehmens beeinflussen können. Die Folge: Der Preis der Aktie steigt oder fällt. Anleger*innen sind oft unsicher, wie sie auf die Schwankungen reagieren sollen.

Einflussfaktoren auf Aktienkurse

Grundsätzlich können Einflussfaktoren in drei Gruppen unterschieden werden, erklärt Edda Vogt von der Deutsche Börse AG. Denn nicht jeder Einfluss sei immer für jedes Unternehmen relevant.
Zum einen gibt es Faktoren, die ganze Märkte beeinflussen können. Ein Beispiel ist die Zinspolitik. Änderungen hier haben in der Regel Auswirkungen auf nahezu alle Unternehmen. Zum anderen können Einflüsse wie politische Subventionen nur für Unternehmen einer bestimmten Branche relevant sein.
Und letztlich beeinflussen Meldungen eines einzelnen Unternehmens in der Regel auch nur dessen jeweilige Bewertung. "Hierzu zählen zum Beispiel Gewinnwarnungen, Wechsel im Management, neue Aufträge oder Übernahmen", erklärt die Börsen-Expertin.

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Erwartungen verstärken Einflüsse

Entscheidend für die Börsenkurse seien die Erwartungen der Anleger*innen, so Vogt. Als Beispiel nennt sie den Beginn der Corona-Pandemie. Die Meldung über das Virus selbst habe zunächst keinen Einfluss auf die Börsenkurse gehabt. Die Erwartungen, wie sich das Virus und die damit einhergehenden Einschränkungen auf die Wirtschaft auswirken könnten, dagegen schon.
Die Basis ist die Meldung und darüber legt sich die Erwartung der Anleger*innen.
Edda Vogt, verantwortlich für die Anlegerkommunikation bei der Deutsche Börse AG

Anlageziel im Blick behalten

Fällt der Preis eines Wertpapiers, stellen sich viele Anleger*innen die Frage: verkaufen oder halten? Entscheidend sei hier das Ziel, erklärt Vogt. Sie unterscheidet zwischen langfristigem strategischen Anlegen und taktischem Anlegen von bis zu sieben Jahren.

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Anleger*innen, die strategisch mit einem Ziel von zehn Jahren oder länger anlegen und in mehrere Wertpapiere investiert haben, können sich trauen, schlechtere Phasen auszusitzen. "Über die vergangenen Jahre, beispielsweise einem Zeitraum von zehn Jahren, haben sich sinkende Wertpapierkurse wieder erholt", so die Börsen-Expertin.

Mögliche Absicherungen für taktische Anleger

Stop-Loss-Order

Beim Kauf setzen Anleger*innen eine Stop-Loss-Marke fest. Das ist die Untergrenze, zu der sie das Wertpapier verkaufen würden. Wird diese Marke erreicht, wird die Verkaufsorder ausgelöst und das Wertpapier zum bestmöglichen Preis verkauft.

Hedging

Um potenzielle Verluste auszugleichen, wird beim Hedging (englisch für "Absicherung") eine entgegengesetzte Position zur eigentlichen Investition eingenommen, z. B. indem Anleger*innen Derivate kaufen. Das kann eine Art Wette sein, die festlegt, wie viel eine bestimmte Aktie in Zukunft wert ist. So können Börsenkenner*innen festlegen, dass ihre Derivate im Wert steigen, wenn der Wert ihrer Aktien sinkt. Diese Taktik sei aber eher etwas für Börsenprofis und nichts für unerfahrene Privatanleger*innen, erklärt Vogt.
So funktionert die "Stop-Loss-Order" beim Traden von Aktien.Quelle: ZDF

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Bei taktischem Anlegen sei es dagegen besonders wichtig, sich regelmäßig mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen und situationsabhängig zu entscheiden: Wie entwickeln sich die Geschäftszahlen des Unternehmens? Welche Zukunftschancen hat das Unternehmen?

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Langfristig auf breit gestreute Anlagen setzen

Bei langfristigen Anlagezielen ist es meist sinnvoll, sich möglichst breit aufzustellen. Das bedeutet, in verschiedene Arten von Unternehmen auf der ganzen Welt verteilt zu investieren. So können sich Anleger*innen absichern, wenn zum Beispiel die Unternehmen einer bestimmten Branche schlechter bewertet werden.
Bei jeder Anlageform ist es wichtig, die Risiken zu kennen. Eine gute Vergangenheit sagt an der Börse nichts über die Zukunft aus.

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