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: Wie steht es um unser Essverhalten?

von Michaela Waldow
07.03.2024 | 07:38 Uhr
Sich schlecht zu ernähren ist nicht nur ungesund, sondern auch teuer für die Gesellschaft. Aber wie gut ist das Bewusstsein für gesunde Ernährung in Deutschland?
Viele Kinder essen in Betreuungseinrichtungen zu Mittag. Kitas haben so die Möglichkeit, Kindern eine gesunde Ernährungsweise nahezubringen.Quelle: Imago
Nie war die Auswahl an Süßigkeiten, Keksen und Fast Food so groß wie heute. Umso wichtiger ist es, sich bewusst für die Nahrungsmittel zu entscheiden, die unserem Körper alle notwendigen Nährstoffe liefern. Der bundesweite "Tag der gesunden Ernährung" am 7. März schenkt diesem Thema besondere Aufmerksamkeit.

Ernährung prägt die Gesundheit

Ein Zuviel an Zucker, Salz und Fett gilt als gesundheitsschädlich und ist mitverantwortlich für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes, Krebs und Übergewicht - und verursacht zudem hohe Kosten bei den Krankenkassen.
Eine 2019 im Fachmagazin "The Lancet" erschienene Analyse zeigt, dass besonders der Mangel an ausreichend Obst, Gemüse, Vollkorn und gesunden Fetten das Risiko für Infarkt, Schlaganfall, Diabetes und Tumore erhöht.

Wie sieht es aus mit der gesunden Ernährung in Deutschland?

Der Konsum von Gemüse nimmt seit 2010 tendenziell zu, der Verbrauch von Obst aber geht zurück.
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Laut Agrarstatistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurden in Deutschland 2021 pro Kopf 111 Kilo Gemüse und 69 Kilo Obst, aber auch 9,6 Kilo Schokolade und 5,7 Kilo Süßigkeiten gegessen.
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Die meisten essen zu viel Zucker: rund 32,2 Kilogramm hat jeder Deutsche 2022/23 durchschnittlich konsumiert, 91 Gramm täglich. Das ist beinahe doppelt so viel wie die Deutsche Diabetesgesellschaft empfiehlt, nämlich pro Tag maximal 50 Gramm.
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Fleisch hingegen kommt tendenziell immer weniger auf den Teller. Laut dem BMEL- Ernährungsreport von 2023 ernährt sich knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) flexitarisch, isst also möglichst wenig Fleisch. Acht Prozent ernähren sich vegetarisch und zwei Prozent vegan.
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Vielen Verbrauchern ist bewusst, dass es besonders bei Fertigprodukten auf die Inhaltsstoffe ankommt. Im Ernährungsreport geben 62 Prozent an, meistens oder immer auf den Zuckergehalt zu achten. Knapp die Hälfte gibt an, meistens oder immer beim Kauf auf den Fettgehalt der Produkte zu achten.
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Auswirkungen ungesunder Ernährung

Etwa jedes sechste Kind in Deutschland ist übergewichtig, gleichzeitig mangelt es vielen an Vitaminen und Mineralien. Zwischen 2011 und 2021 wuchs die Zahl der von Adipositas betroffenen 6- bis 18-Jährigen um 33,5 Prozent. Weitere 8,7 Millionen Menschen leiden an Diabetes Typ 2.

Die Kosten ungesunder Ernährung

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ermittelte in ihrem jährlichen Bericht 2023 für 154 Länder versteckte Kosten, die durch aktuelle Ernährungsysteme verursacht werden. Sie unterteilen in soziale (Armut, Unterernährung), klimatische (Umweltverschmutzungen) und ernährungsbedingte Kosten.
In Deutschland betragen die versteckten Kosten sieben Prozent des Bruttosozialproduktes. Der Anteil durch Folgen ungesunder Ernährung ist besonders hoch: Über 90 Prozent der Kosten gehen laut Studie auf das Konto ernährungsbedingter Krankheiten.
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17 Millionen Menschen essen täglich in Kitas, Kantinen, Seniorenheimen oder anderen Gemeinschaftsverpflegungen. Gemeinsames Essen hat eine soziale Komponente, es kann aber auch gesunde Essgewohnheiten pflegen und etablieren.
Schon im Kindesalter wird die Grundlage für eine gute Gesundheit geschaffen. Besonders Kitas haben somit die Möglichkeit, eine gesunde Ernährungsweise nahezubringen. Rund 2,7 Millionen Kinder im Alter von 0 bis 7 Jahren, die in einer Kita betreut werden, essen dort auch zu Mittag.
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Um in Deutschland allen die Möglichkeit zu bieten, sich gesund zu ernähren, hat die Bundesregierung im Januar 2024 ihre Ernährungsstrategie auf den Weg gebracht. Ziel ist es, unabhängig von Einkommen und Bildung allen gleichermaßen den Zugang zu einer gesunden Ernährung zu ermöglichen.

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