: Wie eine Ernährungsumstellung gelingen kann

von Susanne Pohlmann
04.03.2024 | 06:51 Uhr
Ernährungsumstellung ist auch Verhaltensumstellung. Damit das klappt, gibt es einige Tricks. So ernährt man sich gesund und kann dennoch genussvoll essen.

Ernährungsumstellung ist keine Diät - eher eine Verhaltensumstellung. Für Chronisch Kranke, Allergiker - aber auch für die, die Krankheiten vorbeugen wollen. Mit welchen Tricks man sich gesund ernährt und dennoch den Genuss erhält.

26.02.2024 | 04:03 min
Die Chips am Abend gehören dazu, genauso wie der Milchkaffee nach der Mittagspause. Wenn der Arbeitsdruck zu hoch wird, greift der eine nach Süßem, der andere isst den ganzen Tag nichts und füllt nach Feierabend den Einkaufswagen mit lauter ungesunden Lebensmitteln. Essen ist oft Belohnung oder Trost.
"Es geht sehr viel darum, wie ich esse", erklärt Vera Hille, Ökotrophologin und Ernährungsberaterin. Für Hille ist es wichtig, "dass es bei der Ernährungsumstellung nicht nur ums Weglassen geht, sondern darum, Essen sinnvoll zusammenzustellen und Zeiten zu optimieren".
Eine Ernährungsumstellung ist keine Diät. Der Genuss soll erhalten bleiben.
Vera Hille, Ökotrophologin und zertifizierte Ernährungsberaterin

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Gründe für eine Ernährungsumstellung

Es gibt mehrere Gründe, warum man seine Ernährung umstellen möchte:
  • Chronische Erkrankungen (z.B. Reizdarm, Diabetes)
  • Allergien und Nahrungsunverträglichkeiten
  • Essstörungen
  • Leistungssport
  • Krankheiten vorbeugen
Essen ist vor allem Gewohnheit - und die kann man verändern. Dazu muss man vor allem erst einmal herausfinden, wann und wie man isst. Bei Vorerkrankungen unbedingt den Hausarzt einbinden und auch Familie oder Freunde als Unterstützer gewinnen.

Vorbereitung der Ernährungsumstellung

Auf welche Punkte man dabei achten sollte:
  • Verhalten beobachten: Wann und warum esse ich? Aus Stress, Frust, Langeweile?
  • In Tagebuch oder App festhalten
  • Hausarzt einbinden
  • Familie informieren
  • Verbündete, Gleichgesinnte suchen
Für Vera Hille ist es wichtig, sich kleine Ziele zu setzen. Nicht nur ein weit entferntes Endziel, sondern viele kleine, die realistisch und erreichbar sind.
Jedes Ziel, das man erreicht, ist motivierend.
Vera Hille, Ökotrophologin und zertifizierte Ernährungsberaterin

Kleine Erfolge als Belohnung sehen

So sei es möglich, sich Strichlisten im Kalender zu machen, erklärt Hille. Habe man früher fünf- oder zehnmal zu den Süßigkeiten gegriffen und heute sei es nur zweimal gewesen, "dann ist das eben nicht ein Misserfolg, sondern ein Erfolg".
Wer über die Erfolge nachdenke und sie als Belohnung sehe, bei denen klappt das viel besser mit dem Verankern der neuen Gewohnheiten, rät Vera Hille.

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Unterstützung für die Umstellung der Ernährung suchen

Wer Unterstützung sucht, dem kann eine professionelle Ernährungsberatung helfen. Einen Teil der Kosten dafür übernehmen die Krankenkassen: in der Regel etwa fünf Sitzungen - doch es variiert je nach Kasse. Fragen Sie konkret nach.
Voraussetzung für die Bezahlung durch die Krankenkassen: Ein Arzt stellt eine Notwendigkeitsbescheinigung aus. Das kann grundsätzlich jeder Arzt machen, zum Beispiel auch ein Frauenarzt, ein Orthopäde, ein Psychiater.

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Vorsicht bei der Wahl eines Ernährungsberaters

Ernährungsberater ist aber kein geschützter Begriff. Zertifizierte Experten, deren Beratung von den Krankenkassen unterstützt wird und die vor allem produktneutral beraten, finden Sie bei diesen Verbänden.

Zertifizierte Ernährungsberater finden

  • VDOE: Berufsverband Oecotrophologie (Suche nach PLZ u. Beschwerden)
  • VFED: Verband für Ernährung und Diätetik
  • DGE: Deutsche Gesellschaft für Ernährung
  • VDD: Berufsverband der Diätassistenten
  • QUETHEB: Deutsche Gesellschaft der qualifizierten Ernährungstherapeuten und Ernährungsberater

Planung der Ernährungsumstellung

Um im Alltag nicht in alte Ernährungsgewohnheiten zurückzufallen, bedarf es vor allem guter Planung.
Tipps:
  • Planen Sie Ihren Einkauf mit einem Einkaufszettel.
  • Gehen Sie nie hungrig einkaufen.
  • Achten Sie auf einen gut gefüllten Vorratsschrank, auch mit gesunden Snacks für den schnellen Hunger.
  • Packen Sie eine Lunchbox für Ihren Arbeitstag ein.

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Essprobleme durch Stress

Aus ihrer Praxis weiß Vera Hille: Stress ist ein riesengroßes Thema. Viele Menschen reagieren auf Stress mit Magen-Darm-Problemen, Sodbrennen, Verstopfung. Hier sollte man Entspannung in den Alltag bringen: Mit einem Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen, Atemübungen, ...
Hilfreich ist auch, sich für Einladungen und Veranstaltungen Ausreden zurechtzulegen. "Wenn man davor nicht darüber nachgedacht hat, wie man das ablehnen kann, dann fällt es vielen Leuten schwer, in dieser Situation das Richtige parat zu haben", meint Vera Hille, "weil man ja auch niemanden kränken will. Wenn man sich das vorneweg zurechtlegt, dann funktioniert das oft sehr gut".
Entscheidend ist, das Warum für sich zu finden. Warum will ich diese Veränderung. Dann schaffe ich das auch.
Vera Hille, Ökotrophologin und zertifizierte Ernährungsberaterin
Susanne Pohlmann ist Reporterin des ZDF-Magazins WISO.

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