: Mit Strategie die eigene Karriere planen
29.01.2024 | 06:20 Uhr
Egal ob gerade den Schulabschluss in der Tasche oder nur noch wenige Jahre bis zur Rente: Ein prüfender Blick auf die Karriere kann nie schaden.Ob zum Einstieg oder bei einem Wechsel: Den nächsten Schritt im Berufsleben zu planen, ist oft keine leichte Aufgabe und erfordert Mut. "Es lohnt sich, Entscheidungen immer nochmal zu hinterfragen", sagt Vincent Conradi, Berufsberater im Erwerbsleben bei der Agentur für Arbeit Osnabrück. Beschäftigte aller Altersstufen können sich bei ihm Unterstützung holen.
Gründe für den nächsten Karriereschritt
"Viele haben gemeinsam, dass sie schon in Beschäftigung sind und etwas verändern wollen oder zurück in den Job kommen", sagt Conradi.
Die Gründe, warum Menschen seinen Rat suchen, sind meist folgende:
- Im Betrieb läuft es nicht rund, die Zufriedenheit sinkt.
- Die eigene Gesundheit leidet unter dem Job.
- Eine Vollzeitstelle ist durch Veränderungen im Leben nicht mehr realisierbar.
Meist handelt es sich um einen Versuch, die Rahmenbedingungen im Beruf an veränderte Lebensumstände anzupassen.
Arbeit ist Lebenszeit, doch Arbeit macht oft krank. Fachkräftemangel und eine alternde Gesellschaft erhöhen den Druck.
15.02.2024 | 29:46 minKarriereplanung: Ab wann ist es Zeit?
Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um sich um die Karriere zu kümmern und aktiv in die Planung zu gehen?
Da gibt es nicht den einen Zeitpunkt. Eigentlich ist das ein fortlaufendes Thema. Es fängt generell in der Schule an.
Man sollte immer mal wieder die eigene Beschäftigung reflektieren, rät Conradi. Fragen, die man sich dabei stellen kann:
- Fühle ich mich aktuell wohl in meinem Job?
- Kann ich meine Stärken einbringen?
- Motiviert mich meine Arbeit?
- Passen die Rahmenbedingungen wie Arbeitszeit und Gehalt noch?
Da man sich als Person kontinuierlich weiterentwickelt, sollte sich der Job mitentwickeln.
Was sich hinter Soft und Hard Skills verbirgt
- Soft Skills sind Eigenschaften, die eine Person oder ihre Arbeitsweise beschreiben. Arbeite ich gut im Team? Bin ich selbstständig?
- Hard Skills sind Kenntnisse, die sich eine Person angeeignet hat. Beherrsche ich Office? Kann ich mit Schnittprogrammen arbeiten oder bestimmte Geräte bedienen?
- Mad Skills sind Freizeitaktivitäten, die Rückschlüsse auf den eigenen Charakter und die Arbeitsweise zulassen - eine Art rare Soft Skills. Als Extremsportlerin ist man zum Beispiel gewöhnt, stressige Situationen zu managen? Als Improvisationsschauspieler ist man im Umgang mit Menschen auf Zack?
Planung für die Zukunft
Im Handwerk vom Gesellen zum Meister, in die Selbstständigkeit gehen, einen Masterabschluss oder nochmal eine Ausbildung machen - Möglichkeiten gibt es viele. Wichtig bei der Entscheidung ist: "Es muss zum eigenen Charakter passen", sagt Conradi.
Für Menschen mit einem starken Fokus auf Sicherheit sei etwa eine freie Beschäftigung eher ungeeignet. Meist lohne es ungemein, zunächst mit Freunden, Familie, Kommilitoninnen und Kommilitonen, Kolleginnen und Kollegen zu sprechen.
Das eigene Netzwerk ist unglaublich wertvoll.
Natürlich könne man auch im Internet einfach mal in die Recherche einsteigen, sagt der Berufsexperte. Die Website mein-now.de biete sich dafür an. Auf dem Portal der Bundesagentur für Arbeit finden sich Inspiration und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung.
Ausbildungsberufe im Handwerk
Mehr als 130 Ausbildungsberufe gibt es allein im Handwerk. Mit einer Berufsorientierung kann man schauen, welche Möglichkeiten es gibt. "Junge Leute sollen sich ausprobieren und herausfinden, was ihren Talenten entspricht, was sie erfüllt und womit sie später ihr Geld verdienen wollen", sagt Jochen Ritter, Leiter Nachwuchsförderung der Handwerkskammer zu Leipzig. Je mehr Kontakte man mit der Berufspraxis habe, desto leichter falle am Ende die Entscheidung. Wer sich erst einmal allein auf die Suche nach dem idealen Karriereweg im Handwerk machen möchte, kann den Berufe-Checker nutzen.
Bundesweit sind viele Unternehmen wegen des Fachkräftemangels auf zugewanderte Arbeitskräfte angewiesen. So auch der Süßwarenhersteller Viba aus Thüringen.
03.01.2024 | 03:10 minBlick auf den Arbeitsmarkt
Ist die Recherche getan, man stellt jedoch fest, dass der berufliche Traum nicht greifbarer geworden ist, heißt es nachjustieren. Studium, Ausbildung, Weiterbildung - all das kostet Zeit und Geld.
Nicht fehlen sollte auch ein Arbeitsmarkt-Check: Dort bekommt man einen Überblick, welche Angebote es überhaupt gibt und in welchem Feld eine Nachfrage besteht.
"Wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass eine Sache zwar interessant und spannend, aber nicht umsetzbar ist, kann man gucken, ob sich das Ziel anpassen lässt", rät Conradi.
Ist das Ziel hingegen festgelegt, sollte man im nächsten Schritt schauen, welche Teilziele es braucht, um das Gesamtziel zu erreichen. Dabei kann zum Beispiel ein Fünf-Jahres-Plan helfen.
Es hilft unglaublich, einen Plan zu haben. Aber man muss sich immer im Klaren sein: Alles ist dynamisch.
Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz bei der Jobsuche
13.11.2023 | 08:27 minNicht nur im beruflichen Kontext aktiv sein
Auch im Privaten kann man einige Stellschrauben für die weitere Karriere stellen. Wer sich etwa im Breitensport engagiert und als Trainer Verantwortung übernimmt, kann beruflich davon profitieren. Denn dabei werden Kompetenzen gestärkt, die man im Job einbringen kann.
Ein Englischkurs in der Volkshochschule oder eine Yoga-Ausbildung - all das können Werkzeuge oder Zwischenschritte sein, die einen darin unterstützen, die beruflichen Ziele zu erreichen, sagt Conradi.
Quelle: dpa-Custom Content