: Diese Versicherungen sind wichtig

von Kaja Adchayan
21.01.2024 | 08:39 Uhr
Versicherungen sind ein lästiges Thema - vor allem junge Menschen machen gerne einen großen Bogen drum. Es gibt jedoch Policen, die auch sie besitzen sollten.
Checkliste für Versicherungen (Symbolbild)Quelle: MEV
Versicherungen: Allein das Wort löst bei vielen jungen Menschen ein Unbehagen aus. Der erste Impuls ist es dann, sich später drum zu kümmern. Doch manche Policen sind unverzichtbar - vor allem für junge Menschen. Ein Überblick, welche das sind und welche man sich sparen kann.

Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist in Deutschland eine Pflichtversicherung. Studierende können oft bis zum vollendeten 25. Lebensjahr über die Eltern in der gesetzlichen Krankenversicherung beitragsfrei mitversichert werden. Wichtig: Wer monatlich mehr als 505 Euro bzw. 538 Euro (bei einem Minijob) verdient, muss sich selbst versichern. Auszubildende sind in der Regel in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert.
Junge Erwachsene, die während des Studiums oder der Ausbildung über die Eltern privat versichert waren, können nur zur gesetzlichen Krankenversicherung wechseln, wenn sie als Berufseinsteiger einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. Hat man sich während des Studiums oder der Ausbildung einmal entschieden, ist ein Wechsel nicht möglich - genauso wenig, wenn man sich anschließend selbstständig macht.

Obwohl es in Deutschland eine Versicherungspflicht gibt, waren 2019 laut Statistischem Bundesamt 61.000 Menschen ohne Krankenversicherung.

01.03.2022 | 28:36 min

Wann lohnt sich eine Auslandskrankenversicherung?

Eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung ist für Menschen wichtig, die reisen oder sich längere Zeit im Ausland aufhalten. Die Police kommt unter anderem für die Kosten eines Rücktransports aus dem Ausland auf, was nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt ist. Die Krankenkasse zahlt im EU-Ausland nur für Leistungen, die sie auch in Deutschland übernehmen würde. Außerhalb von Europa zahlt die gesetzliche Krankenversicherung keine Behandlungskosten im Urlaub.
Maximilian Gehr von der Verbraucherzentrale Niedersachsen rät, vor Abschluss einer Auslandskrankenversicherung die Ausschlüsse im Umgang mit Vorerkrankungen zu prüfen. In einigen Tarifen seien Krankheitsfälle im Ausland, die aufgrund einer Vorerkrankung eintreten, nämlich nicht versichert.

Private Haftpflichtversicherung

Eine private Haftpflichtversicherung ist unverzichtbar. Sie zahlt, wenn die versicherte Person einer anderen Person direkt (körperlich) oder indirekt (Eigentum oder Vermögen) Schaden zufügt.
Solche Schadenfälle können schnell sehr teuer werden, weshalb es wichtig ist, eine ausreichend hohe Versicherungssumme zu wählen.
10 Millionen Euro Deckungssumme sollten es mindestens sein, und eine Forderungsausfalldeckung sollte der Tarif auch beinhalten.
Maximilian Gehr, Finanzexperte von der Verbraucherzentrale Niedersachsen
Eine Forderungsausfalldeckung greift, wenn eine andere Person dem Versicherungsnehmer einen Schaden zufügt und für diesen nicht aufkommen kann - etwa, weil sie nicht haftpflichtversichert ist.
Der Finanzexperte rät davon ab, zu häufig kleinere Schäden beim Versicherer zu melden. "Dann läuft man Gefahr, dass der Versicherer den Vertrag mit dem Versicherungsnehmer kündigt." Häufigere Schäden im zwei- bis dreistelligen Bereich solle man besser aus eigener Tasche begleichen.

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02.02.2021 | 28:40 min

Berufsunfähigkeitsversicherung

Die wohl komplexeste und teuerste, aber auch äußerst wichtige Police für junge Menschen ist nach Ansicht des Verbraucherschützers die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie sichert den Fall ab, dass man seinen Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben kann. Die Versicherung sollte man möglichst früh abschließen, um von günstigeren Beiträgen zu profitieren.
Je älter man ist, desto schwieriger wird es, einen bezahlbaren Schutz zu erhalten oder überhaupt versichert zu werden. Vor Abschluss der Police muss man jede Menge Gesundheitsfragen beantworten. Vorerkrankungen können die Versicherung verteuern oder zur Ablehnung des Antrags führen.
Auch der Beruf beeinflusst die Beitragshöhe. Deshalb empfiehlt Gehr, die Versicherung möglichst noch in der Ausbildung oder im Studium abzuschließen: "Es macht den Beitrag günstiger, wenn man bei Vertragsabschluss ein geringeres Risiko für den Versicherer darstellt." Die Beitragshöhe bleibt anschließend dieselbe - auch wenn man nach dem Studium oder der Ausbildung einen "risikoreicheren" Beruf ausübt. Denn: Einen Berufswechsel muss man bei den allermeisten Versicherern nicht melden.

Unwichtige Versicherungen

Zu den eher vernachlässigbaren Versicherungen zählt die Lebensversicherung, wenn man sie zur Kapitalbildung nutzt. Denn meistens gehen diese Verträge mit hohen Nebenkosten für die Verwaltung einher, was sich negativ auf die Rendite auswirkt.

Ebenfalls zweitrangig sind Zahnzusatzversicherungen - vorausgesetzt man hat eine gesunde Zahnsubstanz. Jungen Menschen empfiehlt Gehr von der Verbraucherzentrale, lieber eigene Rücklagen zu bilden.

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