: Waschsymbole: Was bedeutet welches Zeichen?

von Friederike Streib
11.05.2024 | 07:13 Uhr
Eingenähte Symbole in Etiketten von Textilien zeigen, wie ein Kleidungsstück gewaschen und gepflegt werden soll. Was Zahlen, Punkte und Striche bedeuten.
Die Pflege von Kleidungsstücken kann sehr unterschiedlich sein. Die Symbole auf dem Etikett geben Auskunft - doch was genau bedeuten sie?Quelle: Colourbox.de
In Etiketten von Kleidungsstücken findet man eine lange Liste unterschiedlicher Informationen. Neben Produktionsort und einer Materialliste gibt das Etikett einen weiteren wichtigen Hinweis: eine Pflegeempfehlung des Herstellers. Quadrate, Bügeleisen-Symbole und Co. werden offiziell "Textilpflegesymbole" genannt und zeigen, wie gewaschen, getrocknet und gebügelt werden soll.

Fünf grundlegende Waschsymbole

Bei den Pflegehinweisen unterscheidet man zwischen fünf Grundsymbolen. Einfach lassen sich das Waschsymbol und das Bügel-Symbol identifizieren. Ein Viereck, das an die Form eines Wäschetrockners erinnert, gibt Empfehlungen zum Trocknen. Wie und ob ein Kleidungsstück gebleicht werden kann, zeigt ein Dreieck.
Diese vier Pflegesymbole stehen für die Haushaltswäsche, erklärt Diplom-Ingenieurin für Bekleidungstechnik Birgit Jussen. Das fünfte Pflegesymbol, der Kreis, gebe dagegen Textilbetrieben wichtige Hinweise für das mögliche Pflegeverfahren mit organischen Lösemitteln oder für die professionelle Nassreinigung.
Für den Endverbraucher ist das Symbol insofern wichtig, weil es ihm aufzeigt, ob eine derartige Pflege grundsätzlich möglich ist.
Birgit Jussen, Diplom-Ingenieurin für Bekleidungstechnik

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Was Zahlen, Punkte und Striche im Detail bedeuten

Eine Zahl im Waschzuber, wie etwa 40, gibt die maximale Waschtemperatur in Grad Celsius an. Doch auch Punkte geben Auskunft über die Temperatur beim Waschen, Trocknen oder Bügeln. Während ein Punkt für eine niedrige Temperatur steht, bedeuten zwei Punkte eine mittlere und drei eine hohe Temperatur.
Striche unter einem Symbol zeigen, dass der Hersteller eine schonende Behandlung empfiehlt. Ein Strich unter dem Waschsymbol signalisiert beispielsweise, dass mit reduzierter Beladung gewaschen werden soll. Bei einem doppelten Strich wird eine deutlich reduzierte Beladung ohne Schleudern empfohlen, wie zum Beispiel bei Wolle.
Ist ein Symbol im Etikett durchgestrichen, bedeutet das immer, dass man das Kleidungsstück nicht selbst waschen, bleichen oder bügeln sollte - je nachdem, um welches Symbol es sich handelt.

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Waschsymbole für den Trockner

Das Trocknen im Trockner ist erlaubt, wenn ein Kreis in einem Viereck abgebildet ist. Punkte weisen wieder auf die Temperatur hin. Bei zwei Punkten kann jedes Trocknerprogramm verwendet werden. Ist nur ein Punkt abgebildet, sollten Textilien bei niedrigen Temperaturen in einem Schongang getrocknet werden.
Ist ein waagrechter Strich im Viereck zu sehen, lautet die Empfehlung des Herstellers: liegend trocknen. Der senkrechte Strich sagt dagegen aus, dass die Kleidung zum Trocknen aufgehängt werden kann.

Weniger bekannte Waschsymbole: Dreieck und Kreis

Das Dreieck gibt Auskunft darüber, ob die Kleidung gebleicht werden darf. Ein Dreieck ohne weitere Details zeigt, dass mit Chlor- oder Sauerstoffbleiche gebleicht werden kann. Sind dem Dreieck zwei schräge Striche hinzugefügt, ist ausschließlich Sauerstoffbleiche erlaubt. Zu beachten ist, dass Sauerstoffbleiche oft in Vollwaschmitteln enthalten ist.
Hinweise für die professionelle Pflege gibt das Kreissymbol. Ein "P" im Kreis signalisiert zum Beispiel, dass grundsätzlich Reinigungen mit allen Lösemitteln möglich sind. Diese Angaben sind vor allem für das Personal in der Reinigung wichtig.

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Lässt sich von Materialangaben auf die Pflege schließen?

Textilexpertin Birgit Jussen empfiehlt, sich immer strikt an die Pflegesymbole zu halten. Denn die Materialangaben, die nach der Textilkennzeichnungsverordnung erfolgen, seien keine Volldeklaration. "Das bedeutet, dass durchaus Bestandteile enthalten sein können, die das Gesamttextil in der Pflege einschränken, aber nicht bei der sogenannten Materialangabe mit aufgeführt sind", weiß Birgit Jussen, Ingenieurin für Bekleidungstechnik.
Die Pflegeempfehlung berücksichtige hingegen die Pflegeeigenschaften jedes noch so kleinen Einzelteils.

Was schreibt das Textilkennzeichnungsgesetz vor?

Das Textilkennzeichnungsgesetz legt fest, dass Hersteller von Textilien verpflichtet sind, ihre Produkte entsprechend zu kennzeichnen. Ein Produkt gilt gemäß diesem Gesetz als Textil, wenn es zu mindestens achtzig Prozent aus textilen Rohstoffen besteht. Auf den Etiketten müssen neben der Bezeichnung des Fasertyps auch die Mengenanteile der verschiedenen Materialien in absteigender Reihenfolge angegeben werden. Herkunftshinweise wie "Made in China" sind nicht verpflichtend, ebenso wenig wie Pflegehinweise.

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