: Ohne Hochdruckreiniger die Terrasse säubern

von Agnes Heitmann
28.04.2024 | 07:41 Uhr
Die kalten und nassen Monate haben ihre Spuren hinterlassen. Es ist höchste Zeit, die Terrasse von Grünbelägen und Co. zu befreien. Mit diesen Tipps gelingt die Reinigung.

Nach dem Winter ist die Terrasse stumpf und mit einem grünen Film bedeckt. Das passiert sowohl bei Stein- als auch bei Holzterrassen. Wie bekommt man die Verfärbung am besten weg?

11.04.2024 | 06:20 min
Moos, Algen, Unkraut und Schmutz möchte keiner auf der Terrasse haben. Darum steht vor den schönen Stunden draußen meist das große Putzen an. Dabei greifen viele zum Hochdruckreiniger: Die Beläge einfach mit viel Wasserkraft wegzuspülen ist verlockend. Doch leider verträgt das nicht jeder Untergrund.

Das richtige Equipment für die Terrassenreinigung

Am besten reinigt man sowohl Stein- als auch Beton- und Holzböden mit Muskelkraft und Bürste oder Schrubber. Das ist zwar anstrengend, aber für alle Untergründe die schonendste Wahl. Grober Schmutz wird vor und nach der Reinigung mit dem Besen abgefegt. Für die Fugen lohnt sich die Investition in einen guten Fugenkratzer oder eine Fugenbürste.
Ist die Terrassenfläche zu groß oder das Schrubben zu anstrengend, können elektrisch betriebene Motorbürsten eine Hilfe sein. Auch hier sollte man darauf achten, wie hart und widerstandsfähig der Untergrund ist. Je nach Art der Fläche, kann eine entsprechende Bürstenwalze eingesetzt werden. Viele Geräte spülen zusätzlich mit Wasser die Beläge ab.

Wie kann man Fugen reinigen?

Fugenkratzer oder -bürste

Die Fugen der Terrasse zu reinigen kann langwierig und anstrengend sein, denn die umweltschonendste und einfachste Methode ist das Herauskratzen von Moos und Unkraut mit Fugenkratzer oder Fugenbürste. Wer nicht auf den Knien arbeiten möchte, kann sich die Arbeit mit einem Teleskopstiel an den Geräten vereinfachen. Von Fugenkratzern gibt es auch elektrische Varianten, die die Arbeit weiter erleichtern. Allerdings sind diese auch wesentlich teurer in der Anschaffung, sodass sich der Einsatz nur bei großen Flächen lohnt.

Heißes Wasser

Eine Alternative ist das Abtöten der Pflanzen mit heißem Wasser. Es ist ökologisch unbedenklich und bekämpft das Unkraut bis in die Wurzel, indem es die Zellstruktur der Pflanzen zerstört, sodass sie mit der Zeit absterben. Diese Anwendung muss jedoch mehrmals wiederholt werden und das Unkraut verbleibt erstmal im Boden. Auch hier ist zu beachten, dass das heiße Wasser an kalten Tagen Schäden an Steinen verursachen kann.

Kräuter säen

Wenn man nichts gegen grüne Fugen hat, aber kein Unkraut haben möchte, kann man gezielt trittfeste Kräuter in die Fugen säen. Welche Pflanzen sich eignen, kann man im Fachhandel erfragen. Das Saatgut wird mit Erde vermischt und in die Fugen eingebracht. Die Saatmischung sollte circa ein bis zwei Zentimeter unterhalb der Plattenkante liegen.

Vorsichtig mit dem Hochdruckreiniger!

Der Hochdruckreiniger eignet sich nur für harte Steinarten wie Granit oder Basalt. Schon bei weicheren Natursteinen empfehlen die Hersteller höchstens mit geringem Druck zu reinigen. Außerdem sollte man bei dieser Art der Reinigung bedenken, dass man oft die Fugen zwischen den Steinplatten beschädigt und diese gegebenenfalls wieder auffüllen muss.
Wer beim weichen Stein oder bei der Holzterrasse doch zum Hochdruckreiniger greift oder zu harte Bürsten für die Terrassenpflege nutzt, der raut den Untergrund auf oder beschädigt ihn. Die feinen Haarrisse sieht man zunächst vielleicht gar nicht und man freut sich über das saubere Ergebnis. Allerdings können sich Algen, Flechten und Moose in den Unebenheiten und Rissen besser festsetzen und die Terrasse verschmutzt noch schneller.

Terrassenplatten mit Hausmittel reinigen

Die Wahl des richtigen Reinigungsmittels hängt vor allem vom Verschmutzungsgrad der Terrasse ab. Bei leichten Verschmutzungen und Belägen können Hausmittel eine gute Wahl sein. Sie sind umweltschonend und meist günstiger als chemische Grünbelag-Entferner. Dafür muss aber mehr geschrubbt werden.

Sprüh, wisch und weg – mehr wollen wir mit unserem Schmutz nicht zu tun haben. Viele Reiniger enthalten jedoch schwer abbaubare Stoffe, die in der Natur landen. Das muss nicht sein.

01.06.2023 | 29:45 min

Waschsoda bei Holz- und Steinterrassen

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät beispielsweise dazu, Holz- und Steinterrassen mit Waschsoda zu reinigen. Waschsoda ist günstig, umweltschonend und unter anderem in Drogeriemärkten erhältlich. Naturstein kann jedoch durch die Sodalösung angegriffen werden und Pflanzen in unmittelbarer Nähe können Schaden nehmen. Sie sollten großzügig mit Wasser abgespült werden. Bei Holzterrassen hilft ein Gemisch aus Soda und Speisestärke.

Reinigungsmittel aus Waschsoda und Speisestärke

Für eine reine Waschsoda-Lösung pro Liter heißem Wasser ein bis zwei Esslöffel Waschsoda hinzufügen und auflösen. Möchte man Holzdielen mit Waschsoda und Stärke reinigen, verrührt man zuerst zwei bis drei Esslöffel Speisestärke in einem kleinen Gefäß mit warmem Wasser, sodass sich keine Klümpchen bilden. Anschließend 100 bis 150 Gramm Waschsoda hinzufügen und mit auflösen. Abschließend alles in fünf Liter heißes Wasser geben und aufkochen. Durch das Aufkochen quilt die Speisestärke und es entsteht eine Paste, die zügig auf die Terrasse aufgetragen werden sollte. Nach rund vier Stunden Einwirkzeit lassen sich die Verunreinigungen gut abbürsten und mit Wasser wegspülen.

Umweltschonend reinigen mit Schmierseife

Besonders umweltschonend und ebenfalls für Stein- und Holzterrassen geeignet ist die Reinigung mit Schmierseife, auch grüne Seife genannt. Auf Holz kann die flüssige Seife unverdünnt aufgetragen werden. Bei Steinbelägen sollte man die Schmierseife in warmem Wasser auflösen. Sie wird auf die Terrasse aufgetragen, mit einer Bürste gut eingerieben und mit Wasser wieder abgespült. Holzböden sollten anschließend gut durchtrocknen und dann mit Öl oder einer Lasur gepflegt werden.

Egal ob im Garten oder auf der Fensterbank - Kräuter gehen immer. Welche spannenden Sorten es gibt und was man tun muss, damit sie nicht schon bald die Blätter hängen lassen, weiß Sabine Platz.

22.03.2024 | 03:03 min

Vorsicht bei Essig

Oft wird Essig als Hausmittel empfohlen. Hier ist Vorsicht geboten. Die Säure kann Steinplatten, Beton und Naturstein angreifen und Säureflecken hinterlassen. Zudem ist sie auch für die Umwelt nicht gut verträglich. Wer dieses Mittel probieren möchte, sollte die Essigessenz auf jeden Fall 1:1 mit Wasser verdünnen und an einer unauffälligen Stelle der Terrasse ausprobieren.

Reinigung mit Grünbelag-Entferner

Grünbelag-Entferner sind wahre Chemiekeulen. Dafür wirken sie gründlich und länger als die mechanische Reinigung mit Hausmitteln. Es sind starke, chemische Mittel mit unterschiedlichen Wirkstoffen, die Algen, Moose, Flechten und andere Mikroorganismen komplett zerstören. Einige davon stuft das Umweltbundesamt als umweltschädlich ein. Sie können immer auch die Pflanzen und den Rasen in Terrassennähe schädigen. Möchte man die aggressiven Mittel verwenden, sollte man genau den Vorgaben der Hersteller folgen und vor allem Haut- und Augenkontakt vermeiden.

Vorbeugen erleichtert die Arbeit

Entscheidend ist, dass die Terrasse regelmäßig gereinigt wird. So bleiben die Oberflächen intakt und Beläge sowie Verfärbungen können nicht tief in Holz, Beton und Stein einziehen. Groben Schmutz und Blätter sollte man immer wieder entfernen, damit sich darunter nicht Algen und Moos ausbreiten oder die Oberflächen beschädigt werden. Zweimal im Jahr - im Frühjahr und im Herbst - empfiehlt sich eine gründliche Reinigung.

Nicht nur im Schrebergarten kann man sich sein eigenes Gemüse ziehen, auch in der Stadt geht das - eine Terrasse ist dabei natürlich hilfreich. Sabine Platz hat einen Terrassenexperten besucht.

30.06.2023 | 03:02 min

Oberflächen versiegeln

Holzterrassen sollten regelmäßig geölt oder lasiert werden. Das schützt sie vor Umwelteinflüssen und sie behalten ihre Farbe. Dieser Schritt erfolgt am besten nach der Reinigung, wenn das Holz gut durchgetrocknet ist. Die meisten Stein- und Betonbeläge kann man imprägnieren oder versiegeln. Für die unterschiedlichen Untergründe gibt es entsprechende Mittel im Baumarkt. Hier sollte man sich beraten lassen. Einige Steine werden bereits bei der Herstellung versiegelt.
Agnes Heitmann ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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