: Pavlovic - Frontmann für Eberls neue Bayern?

von Maik Rosner
01.03.2024 | 08:15 Uhr
Der neue Sportvorstand Eberl will beim FC Bayern neben Stars verstärkt auf Talente setzen. Der einstige Campus-Kicker Pavlovic dient als Beispiel - auch dank besonderer Umstände.
Fußball-Bundesliga 2023/24, Bayern München - Borussia Mönchengladbach, 20. Spieltag: Aleksandar Pavlovic jubelt über seinen Treffer zum 1:1.Quelle: Angelika Warmuth/dpa
Wenn Max Eberl am Freitag an seinem ersten offiziellen Arbeitstag als neuer Sportvorstand des FC Bayern zum Bundesligaspiel beim SC Freiburg auf der Tribüne sitzt, dürfte eine Säule seiner künftigen Strategie durch Aleksandar Pavlovic schon sichtbar werden. Der defensive Mittelfeldspieler wird aller Voraussicht nach wieder von Beginn an auflaufen (Ausführlicher Bericht im aktuellen sportstudio, ab 22.30 Uhr im Livestream).
Unabhängig davon ist Pavlovic auf dem besten Weg, sich bei den Profis voll zu etablieren - als erster Nachwuchskicker, der aus dem 70 Millionen Euro teuren und 2017 eröffneten Campus kommt.

Harry Kane hat's wieder mal gerichtet für die Bayern. Der Stürmer traf gegen Leipzig doppelt und sicherte damit dem kriselnden FCB den Sieg und drei Punkte fürs Selbstbewusstsein.

26.02.2024 | 10:40 min

Eberls Verweis auf Lahm und Schweinsteiger

Es müsse auch beim FC Bayern möglich sein, dass Talente Raum zur Entwicklung bekommen, hatte Eberl am Dienstag bei seiner Vorstellung gesagt und auf die früheren deutschen Nationalspieler Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger verwiesen, die an der Säbener Straße von Nachwuchskräften zu "Weltstars" gereift seien.
Solche Karrieren möchte Eberl nun verstärkt anschieben. Er nannte unter anderem das Offensivtalent Mathys Tel, 18, und stellte die rhetorische Frage, ob man jungen Spielern vielleicht mehr Einsatzzeit geben müsse.

Vorbild Real Madrid

Eberl nahm dabei auch Bezug auf einen anderen Weltklub, er sagte: "Real Madrid hat es geschafft, bei einem Mittelfeld mit Luka Modrić, Casemiro und Toni Kroos trotzdem Eduardo Camavinga und Aurélien Tchouaméni einzubeziehen und einzubauen." Eberl findet, so etwas sollte auch dem FC Bayern gelingen. "Wir brauchen Stars, aber wir brauchen auch genau solche Spieler", sagte er.
Der 19 Jahre alte Pavlovic kann schon als gutes Beispiel für diesen Ansatz dienen. Er erfüllt dabei eine tiefe Sehnsucht beim FC Bayern, weil er schon seit 2011 für den Verein kickt und auch noch ein gebürtiger Münchner ist, der sich voll mit dem Klub identifiziert. "Der FC Bayern bedeutet mir alles", sagte er zuletzt.

Max Eberl ist da angekommen, wo er hinwollte: in München. Dort soll er das Gesicht des FC Bayern werden - eingerahmt von einer neuen Führungsstruktur.

27.02.2024 | 01:39 min

Pavlovic: Ruhig, ballsicher, fast frühreif

Pavlovic hat seine Chance bei den Profis in dieser Saison eindrucksvoll genutzt. Auf insgesamt zwölf Einsätze mit zwei Toren und zwei Vorlagen kommt der Sechser in der Bundesliga und Champions League schon.
Pavlovic besticht dabei mit seiner unaufgeregten, ballsicheren, fast frühreifen Spielweise und erfüllt durchaus das Profil einer "Holding Six", die sich Trainer Thomas Tuchel lange gewünscht hatte. Pavlovic erlaubt sich nur wenige Fehler, weil er auf der großen Bühne nicht überdreht, sondern sich darauf konzentriert, "einfach meinen Job zu machen", wie er das ausdrückt.

Matthäus: "Ein Riesenspieler"

Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bezeichnete Pavlovic bereits als einen "Riesenspieler", der über "ganz großes Potenzial" verfüge. "Er hat gute Laufwege und ein gutes Positionsspiel", sagte der Sky-Experte, "der Junge macht mir sehr viel Spaß wegen seiner Persönlichkeit und seiner spielerischen Qualitäten."
Auf einen wie ihn würde ich bauen.
Lothar Matthäus
Matthäus verglich Pavlovic schon mit einstigen Nachwuchsspielern des FC Bayern, die Vereinsikonen wurden. "Pavlovic könnte einer wie Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Thomas Müller werden", befand der 62-Jährige.

Tuchels Mahnung und Lob

Als die ersten Hymnen auf Pavlovic erklangen, mahnte Tuchel zur Zurückhaltung. Der am Saisonende scheidende Trainer lobte aber auch, dass Pavlovic "fast schon eine absolut vollwertige Alternative" und ein "feiner Fußballer" sei.
Zur Wahrheit gehört, dass Pavlovic von den besonderen Umständen profitiert hat. Er ist der Gewinner dieser voraussichtlich ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren. Ohne die recht windschiefe Kaderkonstruktion und die vielen Ausfälle hätte Pavlovic sich wohl weitaus seltener zeigen und beweisen können.
So aber kann er Tuchel sagen, er sei "sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe". Bisher hat Pavlovic sie nahezu optimal genutzt - auch zur Freude von Eberl.

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