: Teilzeitkräfte sollen Arbeitszeit erhöhen

25.11.2023 | 14:18 Uhr
Um den Fachkräftemangel im Land abzufangen, fordert DIHK-Chef Adrian die Ausweitung der Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten. Dafür müssten Job und Familie besser vereinbar sein.
Nicht alle, aber viele der Teilzeitbeschäftigten sollten mehr arbeiten - das fotdert DIHK-Präsident Peter Adrian. Quelle: imago
Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat Teilzeitbeschäftigte aufgefordert, ihre wöchentliche Arbeitszeit zu erhöhen. Damit könne dem Fachkräftemangel begegnet werden, sagte Peter Adrian den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zwar gelte dies nicht für alle Personen in Teilzeit, aber:
Wenn viele Teilzeitkräfte einige Stunden mehr pro Woche arbeiten könnten, dann würde das sehr helfen.
Peter Adrian, Präsident der DIHK
Laut Statistischem Bundesamt betrug die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von teilzeitbeschäftigten Männern im Jahr 2022 durchschnittlich 19,1 Stunden, Frauen arbeiteten im Durchschnitt 21,4 Stunden in Teilzeit-Beschäftigung.

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DIHK-Präsident: Schweiz als Vorbild bei Arbeitsstunden

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse weiter verbessert werden, so Adrian, damit Eltern in Teilzeit ihre Arbeitszeit ausweiten könnten. Er begründete seine Forderung mit dem Hinweis auf höhere Arbeitszeiten in der Schweiz.
Die Schweizer beispielsweise arbeiten im Schnitt fast 90 Stunden mehr im Jahr als wir in Deutschland.
Peter Adrian, Präsident der DIHK
"Im direkten Vergleich einer Vollzeitstelle sind es sogar gut 230 Stunden mehr. Damit erwirtschaften sie aber auch höhere persönliche Einkommen und einen höheren Wohlstand", sagte der DIHK-Präsident dem Bericht zufolge.

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Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich lehne er bei der Werbung um Personal nicht grundsätzlich ab, doch dieses Arbeitszeitmodell werde nicht in jedes Unternehmen passen. Die Verbraucher wünschten sich Dienstleistungen an fünf oder besser noch sechs Tagen die Woche. Das wäre mit diesem Arbeitszeitmodell nicht machbar.
"Grundsätzlich verschärfen wir den Fachkräftemangel und die damit verbundenen Lücken in unserer Volkswirtschaft, wenn wir alle weniger arbeiten", sagte Adrian weiterhin.
Quelle: Reuters, epd

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