: Ifo: Weniger Lieferprobleme im Einzelhandel

22.12.2022 | 08:31 Uhr
Die Lieferprobleme im Einzelhandel haben laut einer Ifo-Umfrage im Weihnachtsgeschäft etwas nachgelassen. Einzelhändler blickten demnach entspannter auf die kommenden Monate.
Ein leises Aufatmen im einzelhandel: Lieferengpässe gehen im Dezember zurück (Symbolbild).Quelle: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa
Die Nachschubprobleme im deutschen Einzelhandel haben im umsatzstarken Weihnachtsgeschäft etwas nachgelassen. 62,2 Prozent der Unternehmen klagten einer Umfrage zufolge im Dezember noch über Lieferengpässe, nach 71,1 Prozent im November, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte.
Zugleich nahm der Pessimismus unter den Einzelhändlern mit Blick auf die kommenden Monate weiter ab. Der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, erklärte:
Die Entspannung kommt für viele Händler genau zum richtigen Zeitpunkt. Dennoch wird es weiterhin Lücken in den Regalen geben.
Klaus Wohlrabe, Ifo-Institut

Ifo-Institut: Einzelhändler optimistischer für kommende Monate

Merklich entspannt hat sich die Situation bei den Spielwarenhändlern, die einen Großteil ihres Jahresumsatz im Weihnachtsgeschäft machen. Hier berichteten nur noch knapp ein Drittel von fehlender Ware. Ähnliches gilt für:
  • Fahrradhandel
  • Bekleidungsgeschäfte
  • Baumärkte
In den Baumärkten sank der Anteil mit Nachschubproblemen demnach unter die Marke von 50 Prozent.

Unterhaltungselektronik am stärksten von Engpässen betroffen

"Der Handel mit Unterhaltungselektronik ist weiterhin am stärksten betroffen: Nahezu alle Händler berichteten von Lieferengpässen", hieß es. Problematisch bleibt die Situation auch für:
  • Autohandel
  • Handel mit Haushaltsgeräten
  • Supermärkte
In Supermärkten wurde jeweils rund 86 Prozent fehlende Ware beklagt, hieß es.

Das Weihnachtsgeschäft hat vor dem zweiten Advent Schwung bekommen, liegt aber dennoch unter den Erwartungen, so der Handelsverband Deutschland. Nur jedes fünfte Geschäft ist mit dem bisherigen Umsatz zufrieden.

14.12.2022 | 01:45 min

2022 Umsatz-Minus im Einzelhandel, aber auch im Online-Handel

Lieferengpässe gehören neben der schwindenden Kaufkraft der Kunden durch die hohe Inflation zu den größten Sorgen der Branche. Für November und Dezember geht der Handelsverband Deutschland (HDE) von einem Gesamtumsatz von mehr als 120 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft aus.
Preisbereinigt ergibt sich daraus im Vorjahresvergleich allerdings ein Minus von vier Prozent. Dabei macht auch der Online-Handel der Prognose zufolge erstmals ein reales Minus.
Einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) zufolge zeigte sich ein Drittel der Händler mit der Umsatzentwicklung in den zurückliegenden Tagen zufrieden. Dabei dürften laut HDE auch die niedrigen Temperaturen eine Rolle spielen, wegen denen die Kunden verstärkt zu Winterbekleidung griffen.
Quelle: Reuters, AFP

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