: GDL-Streik beginnt am Abend im Güterverkehr

06.03.2024 | 11:47 Uhr
Der nächste Streik der GDL bei der Deutschen Bahn steht an. Am Abend soll der Güterverkehr lahmgelegt werden. Ab Donnerstag ist dann auch der Personenverkehr betroffen.

Die Lokführergewerkschaft GDL beginnt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit einem weiteren Streik im Personenverkehr. GDL-Chef Weselsky rechtfertigte die Streiks noch einmal.

06.03.2024 | 01:36 min
Im Güterverkehr beginnt an diesem Mittwochabend der nächste Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn. Ab 18 Uhr soll es bei der Konzerntochter DB Cargo erneut zu weitreichenden Einschränkungen kommen, wie die GDL ankündigte.
Wenige Stunden später, am Donnerstagmorgen um 2 Uhr, geht die fünfte Arbeitskampfrunde im laufenden Tarifstreit auch im Personenverkehr los. Jeweils 35 Stunden soll der Streik dieses Mal dauern. Verglichen mit vorherigen Streikrunden ist das kurz. Doch danach will GDL-Chef Claus Weselsky mit sogenannten Wellenstreiks für noch mehr Unsicherheit auf der Schiene sorgen.

Erneut sind die Verhandlungen zwischen Bahn und GDL gescheitert – laut GDL-Chef Weselsky der Auftakt einer ganzen Streik-Welle. Frühzeitig angekündigt werden diese dann nicht mehr.

04.03.2024 | 03:08 min

Streiks sollen wieder länger werden

Mit Streikankündigungen rund 48 Stunden vorher sei es dann vorbei, hatte Weselsky am Montag betont. Künftig sollen Bahn und Fahrgäste deutlich kurzfristiger vorgewarnt werden. Die Streiks sollen wieder länger werden.
Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr.
GDL-Chef Claus Weselsky

Gewerkschaft der Lokführer

Die GDL will 35 Stunden streiken:

  • im Güterverkehr schon ab Mittwoch 18 Uhr,
  • im Personenverkehr bundesweit ab Donnerstagmorgen 2 Uhr streiken.
  • Der Streik soll Freitag 13 Uhr enden.
  • Die Bahn erklärte, ab Samstag wolle man wieder das komplette Angebot zur Verfügung stellen.

Lufthansa-Bodenpersonal

Verdi verstärkt die Streiks in der Luftfahrtbrachen. Dazu hat die Gewerkschaft zum Einen das Bodenpersonal der Deutschen Lufthansa AG, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und weiteren Gesellschaften zu einem 60-stündigen Warnstreik aufgerufen

  • von Mittwoch um 20 Uhr bis Samstag 7:10 Uhr
  • In Folge dessen rechnet Lufthansa mit umfassenden Auswirkungen auf das Flugprogramm.

Von Donnerstag bis Samstagmorgen wird es zu massiven Einschränkungen im Flugverkehr der Lufthansa kommen.

Sicherheitspersonal am Flughafen Frankfurt und Hamburg

Verdi ruft außerdem das Sicherheitspersonal zum Streik auf.

  • Am Donnerstag ist am Frankfurter Flughafen FRA nach Angaben des Betreibers Fraport kein Zustieg zu Flügen möglich
  • Der Flughafen Hamburg HAM kündigte an, alle 141 Abflüge am Donnerstag würden gestrichen oder fänden ohne Passagiere statt.

Flugbegleiter der UFO stimmen für Streik

Nach Abbruch der Tarifverhandlungen für die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter bei der Lufthansa und bei der Lufthansa-Regionalfluggesellschaft Cityline haben die Mitglieder der Gewerkschaft UFO mit großer Mehrheit für Streik gestimmt. Das teilte die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) am Mittwoch mit.

  • Einen Termin nannte die UFO noch nicht. 

Ein Notfahrplan, wie ihn die Bahn bisher stets nach Streikankündigungen aufstellen konnte, sei dann "sehr wahrscheinlich" nicht mehr möglich. Auch über Ostern schloss Weselsky Arbeitskämpfe nicht aus.
Bei den vergangenen Streiks der GDL hat die Bahn nach eigenen Angaben etwa ein Fünftel der sonst üblichen Fernzüge fahren können. Eindringlich appellierte Bahn-Sprecher Achim Stauß an die GDL, zumindest mit 48 Stunden Vorlauf einen Ausstand anzukündigen, um den Notfahrplan aufstellen zu können.

Der Personalvorstand der Bahn "lügt die Menschen an", wenn er sage, dass die GDL keine Kompromisse mache, so GDL-Chef Weselsky - "wir haben zusätzliche Kompromisse angeboten".

04.03.2024 | 06:04 min

Bahn will überlange Züge anbieten

Die Deutsche Bahn rüstet sich indes kurz vor dem aktuellen Streikbeginn wieder mit einem Notfahrplan. "Das heißt, unsere Fahrgäste können sich vorab informieren, ob ihr Zug fährt oder nicht. Wir werden im Fernverkehr besonders lange Züge einsetzen, damit möglichst viele Fahrgäste ans Ziel kommen", sagte Bahn-Sprecher Stauß. Auch im Regionalverkehr und bei S-Bahnen gebe es ein Angebot, das werde jedoch regional sehr unterschiedlich sein.
Die Zugbindung für den 7. und 8. März ist zudem aufgehoben. Fahrgäste können ihre Fahrt auf den Mittwoch vorverlegen oder in den Tagen nach Streikende antreten.

Die Gewerkschaft GDL hat erneut Streiks bei der deutschen Bahn angekündigt. Ab Mittwochabend soll insgesamt für 35 Stunden gestreikt werden.

04.03.2024 | 01:35 min

GDL bricht Gespräche erneut ab

Der Tarifstreit bei der Bahn läuft bereits seit Anfang November. Nachdem Weselsky eine erste Verhandlungsphase wenige Wochen später für gescheitert erklärt hatte, waren beide Seiten Anfang Februar wieder an den Verhandlungstisch gekommen. Rund vier Wochen wurde hinter verschlossenen Türen miteinander gesprochen.
Externe Vermittler moderierten die Verhandlungen, der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU). Doch am vergangenen Donnerstag brach die GDL die Gespräche erneut ab. Seither ist völlig offen, wie eine Lösung im Konflikt zustande kommen soll.

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn sagt, die GDL solle Rücksicht nehmen "auf die Fahrgäste". Diese müssten am Donnerstag Alternativen suchen.

05.03.2024 | 06:29 min

Hauptstreitpunkt Wochenarbeitszeit

Hauptstreitpunkt ist die Gewerkschaftsforderung nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. De Maizière und Günther hatten eine Senkung auf 36 Stunden in zwei Stufen vorgeschlagen, wovon die zweite Stufe Anfang 2028 in Kraft treten sollte.
Die Bahn hätte sich eigenen Angaben zufolge zähneknirschend darauf eingelassen. Doch die GDL lehnte den Vorschlag ab.
Quelle: dpa

Thema

Mehr zum Tarifkonflikt