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: Langzeitstudie: Zufriedenheit gestiegen

21.08.2024 | 12:36 Uhr
Zwischen 2004 und 2021 hat die Zufriedenheit der Deutschen insgesamt deutlich zugenommen, so eine Studie. Doch es gibt Lücken - etwa zwischen Ost und West oder den Geschlechtern.
DIW-Studie: Mehr Zufriedenheit - aber mit UnterschiedenQuelle: Imago
In den vergangenen 20 Jahren sind die Menschen in Deutschland - nach eigener Aussage - zufriedener geworden. So stieg die allgemeine Zufriedenheit zwischen 2004 und 2021 von 6,7 Punkt auf 7,4 Punkte (auf einer Skala von 0 bis 10). Das zeigt eine Untersuchung, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgestellt hat.
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Zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gibt es jedoch teils deutliche Unterschiede bei der Zufriedenheit - mit der Arbeit, der Gesundheit und dem Einkommen.

Das sind die Kernergebnisse der Studie:

  • Die allgemeine Zufriedenheit ist deutlich gestiegen, wie auch die Zufriedenheit mit der Arbeit und dem Einkommen
  • Frauen sind unzufriedener mit ihrem Gehalt als Männer, die Gruppen nähern sich aber an
  • Die Zufriedenheit mit der Gesundheit stagniert eher
  • Eltern sind unzufriedener mit der Gesundheit als Kinderlose
  • Menschen mit geringen Haushaltseinkommen sind in allen Bereichen unzufriedener als Menschen mit hohen Einkommen

Methodik der DIW-Studie zur Zufriedenheit

Die Autorinnen und Autoren werteten für die Studie Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) für die Jahre 2004 bis 2021 aus. Das ist eine repräsentative Haushaltsbefragung zur allgemeinen Lebenssituation der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Über ihre Zufriedenheit bei bestimmten Themen können die Befragten dann auf einer Skala zwischen 0 ("ganz und gar unzufrieden") bis 10 ("ganz und gar zufrieden") Auskunft geben. Die Analyse berücksichtigt zur besseren Vergleichbarkeit über die Zeit keine Geflüchteten.

Quelle: dpa, DIW

Wie sich die Zufriedenheit nach 2021 auch im Kontext des Kriegs in der Ukraine, der Zuspitzung des Nahost-Konflikts und hoher Inflation verändert hat, kann die Untersuchung nicht beantworten.

In Deutschland verdienen Frauen weniger als Männer. Darauf will der Equal Pay Day hinweisen und diese Unterschiede bekämpfen.

06.03.2024 | 01:38 min

Einkommen: Frauen holen bei Zufriedenheit auf

Die Zufriedenheit mit dem Einkommen ist seit 2004 (5,5) erheblich gestiegen - auf 6,9 im Jahr 2021. "Im gleichen Zeitraum sind auch die Reallöhne um etwa zehn Prozent gestiegen", erklärt Studienautorin Theresa Entringer.
Bemerkenswert ist laut DIW, dass sowohl für Männer als auch für Frauen die Zufriedenheit mit dem persönlichen Einkommen über die Jahre wuchs, für Frauen allerdings wesentlich stärker.
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Angesichts der anhaltenden Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern verwundert es kaum, dass Frauen unzufriedener mit dem Einkommen sind als Männer. "Im Jahr 2004 waren Männer rund 0,4 Punkte zufriedener mit ihrem persönlichen Einkommen als Frauen, 2007 waren es dann sogar 0,6 Punkte", heißt es vom DIW.
Danach setzte allerdings ein Aufholprozess der Frauen ein, der dazu führte, dass Männer im Jahr 2021 nur noch 0,2 Punkte zufriedener waren als Frauen.
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Als Grund für die Annäherung bei der Zufriedenheit mit dem eigenen Einkommen vermuten die Forscher eine Angleichung bei den Gehältern.
Zwischen Arbeitnehmern in Ost- und Westdeutschland näherte sich die Zufriedenheit mit den eigenen Einkommen im selben Zeitraum ebenfalls immer weiter an. Betrug die Differenz 2004 noch 0,8 Punkte, ist diese 2021 auf 0,2 Punkte geschrumpft.
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Um gesund und fit zu bleiben, muss es nicht immer intensiver Sport sein. Mit regelmäßiger Bewegung sorgen auch Junge dafür, Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren.

11.10.2023 | 04:25 min

Gesundheit: Kinderlose fühlen sich deutlich besser

Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit. Hierbei traten je nach Alter, Geschlecht, Einkommen, Region und Familiengröße deutliche Unterschiede zutage. So fühlten sich Menschen ohne Kinder deutlich gesünder als Menschen mit Kindern. Kinderlose bewerteten die eigene Gesundheit im Jahr 2021 um 0,6 Punkte besser als Eltern.
Da mit der Elternschaft Belastungsfaktoren, beispielsweise weniger und schlechterer Schlaf, Beziehungsprobleme, weniger Zeit zur Erholung und finanzielle Probleme zusammenhängen, erscheint dies wenig überraschend.
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Entsprechend weniger zufrieden mit der eigenen Gesundheit sind der Erhebung zufolge auch Menschen mit niedrigeren Einkommen im Vergleich zu solchen mit höheren. Das habe laut DIW auch Implikationen für die Politik: Die Verfasser der Studie raten dazu, Maßnahmen zur Entlastung der betroffenen Bevölkerungsgruppen zu ergreifen. So müsse etwa ...
  • die Betreuungssituation von Kindern verbessert,
  • die Beantragung von sozialen Leistungen vereinfacht
  • und niedrigschwellige Unterstützung sichtbarer gemacht werden.

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Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, dmm

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