Update

: AfD mit Abstand Zweite

von Matthias Fornoff
15.09.2023 | 06:15 Uhr
Die AfD hat den zweiten Platz im Politbarometer fest im Griff. Kritik an der Ampel und Angst vor sozialem Abstieg treiben ihre Wähler an.

Guten Morgen,

die neuesten Zahlen des ZDF-Politbarometers zeigen eine politische Landschaft, in der die AfD sich absetzen kann von SPD und Grünen und jetzt deutlich zweitstärkste Partei ist hinter der Union. Seit Ende Mai ist die Partei am äußersten rechten Rand im Aufwärtstrend in unseren Umfragen. Da niemand mit der mindestens in Teilen radikalen Partei zusammenarbeiten will, ist sie faktisch ein Blockadeblock im System. Gegen und ohne sie eine Regierung zu bilden würde immer schwieriger, wenn denn aus Umfragen Wahlergebnisse würden.
Quelle: ZDF
Woran liegt’s? Im Politbarometer sehen wir mehrere Faktoren, die den Aufstieg der AfD begünstigen. So ist eine klare Mehrheit davon überzeugt, dass es mit der deutschen Wirtschaft abwärts geht.
Fast zwei Drittel der Befragten finden, es geht sozial ungerecht zu im Lande, darunter mehr als 90 Prozent der AfD-Anhänger. Und die fürchten mehr als alle anderen, dass es ihnen persönlich in einem Jahr schlechter gehen wird.
Quelle: ZDF
Die Angst vor sozialem Abstieg als Triebfeder von Protest, den die AfD einsammelt.
Die Bundesregierung macht ihre Arbeit schlecht, sagt eine Mehrheit. Auch die Parteichefs von CDU und CSU, Friedrich Merz und Markus Söder, werden schlecht bewertet. Die Linke zerlegt sich selbst. Bleibt als Alternative die AfD, findet schon etwa jeder Fünfte. Schleichend scheint als normal empfunden zu werden, was alles andere als normal ist.
Am 8. Oktober wird in Bayern und Hessen gewählt. Auch da wird die AfD zulegen. Aber wohl nicht in dem Maße, dass sie Regierungsbildungen blockieren könnte.
Ihnen noch einen schönen Tag und viel Spaß beim Weiterlesen
Matthias Fornoff, ZDF-Politikchef

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Internationaler Strafgerichtshof eröffnet Büro in Kiew: Damit russische Kriegsverbrechen in der Ukraine auch vor Gericht landen, ist der Internationale Strafgerichtshof dort nun direkt vertreten. Ein Büro wurde in Kiew eröffnet.
Ukrainische Armee meldet beschädigte russische Schiffe: Unweit der annektierten Halbinsel Krim haben ukrainische Truppen nach eigenen Angaben zwei russische Patrouillenboote beschädigt. Der Angriff erfolgte mit Wasserdrohnen, hieß es.
Baerbock ruft zu Kraftanstrengung gegen Putin auf: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die USA zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine aufgerufen. Sie ergänzte: "Wir sind stärker als die brutale Aggression von Putin."
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Klimaproteste in ganz Deutschland: Mit Demonstrationen und Aktionen an mehr als 245 Orten will die Klimaschutzbewegung Fridays for Future heute mehr politischen Druck im Kampf gegen die Erderwärmung aufbauen. Rund um den Globus sind Hunderte weitere Kundgebungen und sogenannte Klimastreiks an Schulen geplant.
Hunter Biden wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt: Der Sohn von US-Präsident Joe Biden soll beim Kauf seine Drogenabhängigkeit verschwiegen haben.
Tesla erstmals wegen Autopilot-Todesfällen vor Gericht: Der US-Elektroautobauer muss sich ab heute erstmals wegen tödlicher Unfälle seiner Fahrzeuge bei eingeschaltetem Autopilot vor Gericht verantworten. Anfang Oktober beginnt ein zweiter Prozess.

Zahl des Tages

5 Prozent

Die Opposition hat in Thüringen gegen die rot-rot-grüne Minderheitskoalition eine Steuersenkung durchgesetzt - mit Hilfe der AfD. Die CDU-Fraktion konnte gestern die beim Immobilienkauf fällige Grunderwerbsteuer von 6,5 auf 5,0 Prozent drücken, nur weil neben der FDP auch die in Thüringen vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestufte Partei zustimmte. Das sorgt bundesweit für Diskussion.

Ein Lichtblick

Quelle: Imago
"Schana towa" - ein gutes Jahr! Heute beginnt für Jüdinnen und Juden Rosch Haschana, das jüdische Neujahrsfest. Das Fest erinnert an die Schöpfung der Welt. Zu diesem Anlass wird in den Synagogen das Schofarhorn geblasen. 

Gesagt

Ich habe keine Angst vor der Fotografie, solange sie nicht im Himmel und in der Hölle verwendet werden kann.
Edvard Munch, Maler (1863 –1944)
Die Berlinische Galerie will mit der Ausstellung "Edvard Munch. Zauber des Nordens" von der Beziehung zwischen dem norwegischen Maler und Berlin um die Jahrhundertwende erzählen. Zu sehen sind 90 Werke aus Malerei, Grafik und Fotografie.

Weitere Schlagzeilen

Die Nachrichten im Video

Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

17.05.2024 | 02:02 min
Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.

So wird das Wetter heute

An diesem Freitag scheint meist die Sonne. Am Nachmittag gibt es ein paar Quellwolken und an den Alpen können sich vereinzelt Schauer oder Gewitter bilden. Die Höchsttemperatur liegt bei 21 bis 28 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Nicola Frowein
Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Das war erst mal alles
ZDFheute-Update-Abo verwalten