Update

: Harris ködert Trump

von Elmar Theveßen
11.09.2024 | 06:17 Uhr
Es stand viel auf dem Spiel beim TV-Duell. Zwar konnte Harris Beobachtern zufolge gut punkten - aber Trump-Anhänger wird das kaum beeindrucken.

Guten Morgen,

wir haben in dem kleinen Ort am Rio Grande, dem Grenzfluss zwischen den USA und Mexiko, die Präsidentschaftsdebatte - wie Millionen von Amerikanern - am Fernsehbildschirm verfolgt. Die Vizepräsidentin wusste, welche Knöpfe sie drücken musste, damit Donald Trump eher alte und neue Lügen verbreitete als eine positive Agenda für eine zweite Amtszeit vorzustellen. Unser Washingtoner Team wird heute ausführlich berichten.
Wir sind derweil auf unserem Road-Trip durch insgesamt 17 Bundesstaaten, darunter die sieben wichtigen Swing-States, in denen die Menschen mal für einen republikanischen, mal für einen demokratischen Präsidentschaftskandidaten stimmen. Diesmal könnten sie mit Kamala Harris ja erstmals eine Frau ins Weiße Haus entsenden, aber dafür muss die Vizepräsidentin glaubhaft vermitteln, wie sie das Problem für die Menschen hier lösen will, das sogar noch vor dem Thema Zuwanderung rangiert: die immer noch sehr hohen Preise bei Lebensmitteln, Benzin und Immobilien.
Harris versprach staatliche Fördergelder für Familien, beim Häuserkauf und bei der Gründung kleiner Unternehmen – finanziert durch Steuererhöhungen für die Reicheren in den USA. Doch ihre Vorschläge dringen ebenso wenig zu den Wählern durch wie die Folgen der Trumpschen Pläne: Eine massive Steuererleichterung für Konzerne und Strafzölle in Höhe von 60 Prozent auf Güter aus China, 10-20 Prozent bei Waren aus allen anderen Ländern - auch Deutschland - würden die Staatsschulden ansteigen lassen und die Lebenshaltungskosten für die Amerikaner deutlich erhöhen.
In kleinen Orten glauben viele Menschen dennoch das, was Trump behauptet. "Ich habe nichts gegen eine Frau im Weißen Haus, aber auf keinen Fall diese", sagte uns Murph McBride, den wir in Searchlight, Nevada, getroffen haben. Der 70 Jahre alte Rentner hält Harris für eine Kommunistin. Die 26-jährige Kayla McInnis sieht das genauso: "Eine Frau wäre supercool, aber eben nicht die." Ich bin sicher, dass die Debatte daran nichts geändert hat, auch wenn Kamala Harris überzeugender wirkte als Donald Trump.
Einen schönen Tag wünscht Ihnen
Elmar Theveßen, Leiter des ZDF-Studios Washington D.C.

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

USA erwägen Lockerung von Waffenrestriktionen: Die US-Regierung arbeitet nach Angaben von Präsident Joe Biden an einer Freigabe der von den USA an die Ukraine gelieferten Langstreckenwaffen auch für Angriffe auf russisches Gebiet. "Wir arbeiten daran", sagt Biden auf eine entsprechende Journalistenfrage. 
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Generaldebatte im Bundestag: Die traditionelle Generaldebatte der Haushaltswoche steht an. Erwartet wird, dass Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Regierungskurs verteidigen wird und Friedrich Merz mit der Ampel-Koalition abrechnet. Um 9 Uhr gehts los, dreieinhalb Stunden sind angesetzt.
Auftakt im Prozess gegen Vater des Attentäters von Hanau: In dem Prozess sollen insgesamt neun Verfahren zusammengefasst werden. Es geht unter anderem um mutmaßliche Beleidigung, Bedrohung und Hausfriedensbruch.

Zahl des Tages

16 Prozent der Menschen ohne Wohnung sind unter 25 Jahre alt. Das geht aus dem Bericht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe hervor. Darunter befinden sich besonders viele Frauen: Jede vierte wohnungslose Klientin sei jünger als 25 Jahre. Unter den männlichen sei jeder sec hste 25 Jahre alt.
Heute ist Tag der wohnungslosen Menschen, der auf die Situation aufmerksam machen und Verständnis fördern soll.

Gesagt

Vor 23 Jahren rasten am Morgen des 11. Septembers zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers in New York. Danach traf eine dritte Maschine das Pentagon und eine vierte ging in Shanksville, Pennsylvania, zu Boden, nachdem die Passagiere sich einen Kampf mit den Entführern geliefert hatten.
Die Terroranschläge des Netzwerks Al-Quaida vom 11. September waren als die schlimmsten Terroranschläge auf dem Boden der USA.
Der (...) 11. September 2001 wird als ein schwarzer Tag für uns alle in die Geschichte eingehen. Noch heute sind wir fassungslos angesichts eines nie da gewesenen Terroranschlags auf das, was unsere Welt im Innersten zusammenhält.
Gerhard Schröder, damaliger deutscher Bundeskanzler am 12. September 2001

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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

17.09.2024 | 01:42 min
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So wird das Wetter heute

Am Mittwoch zieht ein Regenband von der Mitte Deutschlands in den Südosten. Im Nordwesten ist es zeitweise freundlich, es gibt aber auch einige Schauer und Gewitter. Der Wind weht frisch und böig aus West bis Südwest. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 14 Grad in der Eifel und 20 Grad am Inn.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Katharina Schuster und Anna Grösch.
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