Update

: Der überlange Lambrecht-Krimi

von Shakuntala Banerjee
16.01.2023 | 06:13 Uhr
Die SPD lässt sich Zeit mit der Aufklärung der Rücktrittsgerüchte um Verteidigungsministerin Lambrecht. Hat das heute ein Ende?

Guten Morgen,

heute könnte sie kommen - die Auflösung des Lambrecht-Krimis. Das haben wir Journalisten natürlich auch gestern und vorgestern gehofft; schon deshalb, weil es schöner ist, dem Publikum gesicherte Fakten zu präsentieren, als die Signale und Andeutungen aus politischen "Kreisen" auszudeuten.
Vier Tage lang haben SPD und Kanzleramt gemauert, nachdem am Donnerstag "The Pioneer" und am Freitag "Bild" und "Süddeutsche" über Rücktrittspläne der Verteidigungsministerin Christine Lambrecht berichtet hatten. Keine Bestätigung, kein Dementi, erst Recht keine Interviews.
Als Erster vor die Kameras traute sich dann gestern Lars Klingbeil, womit er auf jeden Fall Leidensfähigkeit bewiesen hat. Denn Klingbeil ist SPD-Parteivorsitzender - und damit einer der Wenigen, die sicher wissen, was da im Hintergrund wirklich los ist. Zugleich ist er in seiner Funktion auch dafür zuständig, dass nicht noch mehr nach außen dringt, als es dem Bundeskanzler lieb ist. In dieser Lage ein Interview zu geben, in dem garantiert genau die Fragen gestellt werden, die man (noch) nicht beantworten will, dürfte zu den unangenehmeren Momenten einer Politikerkarriere gehören. Wie das dann aussieht, sehen Sie bei Berlin direkt.
Lange können Scholz, Klingbeil und Co. die Gerüchte allerdings so nicht laufen lassen, das gebietet schon die politische Klugheit. Denn jeder Tag mehr beschädigt das Ansehen der Ministerin weiter und das des Kanzlers gleich mit. Und so sind wir Hauptstadtjournalisten auch heute wieder hoffnungsvoll, dass das Rätselraten bald ein Ende hat. Ob dann wieder Lars Klingbeil vor die Kameras muss, ist nicht bekannt.
Kommen Sie gut durch die Woche,
Shakuntala Banerjee, stellvertretende Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin
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Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Thorsten Duin und Kevin Schubert.
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