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: Winnenden, Kate und Cyberflashing - der Tag

von Jan Schneider
11.03.2024 | 16:40 Uhr
Gedenken an den Amoklauf von Winnenden, Wirbel um ein royales Familienbild und die Pläne der "Letzten Generation" - der Tag im Überblick.

Guten Abend,

heute vor 15 Jahren erschütterte der Amoklauf von Winnenden die Nation. Am 11. März 2009 erschoss ein 17-Jähriger an der Albertville-Realschule acht Schülerinnen, einen Schüler und drei Lehrkräfte. Als die Polizei den Täter wenig später zur Flucht zwingt, tötet er drei weitere Menschen und sich selbst.

Was ist seit Winnenden passiert?

Die Tat löste eine bundesweite Debatte über den Waffenbesitz in Deutschland aus. Die Tatwaffe war vom Vater des 17-Jährigen unverschlossen in deren Zuhause aufbewahrt worden. Wenige Monate nach dem Amoklauf verschärfte der Bundestag das Waffengesetz.
Polizistinnen und Polizisten sind seitdem anders ausgerüstet: kugelsichere Helme und verstärkte Schutzwesten gehören inzwischen zur Standardausrüstung jedes Streifenwagens in Baden-Württemberg. In den Leitstellen der Polizeipräsidien liegen Baupläne von Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden, um besser auf Amoktaten reagieren zu können.
Trauerfeier zum 15. Jahrestag des Amoklaufs in Winnenden an der Gedenkstätte "Gebrochener Ring"Quelle: dpa
Trotzdem steigt die Gefahr durch Amoktaten, meint die Kriminologin Britta Bannenberg von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit zwei Jahren sei "absolut Dampf im Kessel", erklärte Bannenberg, die als führende deutsche Expertin für Amoktaten gilt. "Die Bedrohungen sind insgesamt vielfältiger geworden. Manche Amoktaten vermischen sich mit Terror." Auch die Zahl der "Fast-Taten" an Schulen sowie der Bedrohungen an anderen Institutionen sei gestiegen.
Hintergrund der Entwicklung sei unter anderem die Corona-Pandemie, aber auch der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise belaste die Menschen. Verhindern ließen sich solche Taten nur, wenn bestimmte Signale rechtzeitig erkannt würden. Es müssten rechtzeitig Informationen zusammengetragen werden, wenn jemand als "sehr komisch" eingestuft werde, so die Expertin.

Warum sorgt ein royales Familienfoto für Wirbel?

Prinzessin Kate hat sich für die Veröffentlichung eines bearbeiteten Familienfotos entschuldigt. Die Ehefrau von Thronfolger Prinz William teilte mit, wie viele Amateurfotografen experimentiere sie gelegentlich mit der Bearbeitung von Fotos.

11.03.2024 | 01:26 min
Bilder bearbeiten war noch nie so einfach wie heute: Ein paar Handgriffe in einer Gratis-App und schon ist die abstehende Haarsträhne oder der Pickel auf der Nase wegretuschiert. Problematisch wird das nur, wenn es sich bei dem Schnappschuss nicht um irgendein Bild handelt, sondern um das lange erwartete erste Bild der Prinzessin von Wales nach einer Operation und einer längeren Pause in der Öffentlichkeit.
Das Bild von Kate und ihren drei Kindern war am Sonntag von ihrem Büro im Kensington Palast veröffentlicht worden - doch wurde kurz darauf gelöscht und von mehreren Nachrichtenagenturen wegen Manipulationsverdacht zurückgezogen.
Um diese Stelle geht es: An der linken Hand von Prinzessin Charlotte müsste der Wollärmel einmal um das Handgelenk reichen - aber an einer Stelle fehlt der Stoff.Quelle: Screenshot X, ZDF
Die Aufregung war groß, die Gerüchteküche um Kates Gesundheitszustand ist ohnehin schon am Kochen, doch die mutmaßliche Erklärung ist ganz unspektakulär:
Wie viele Amateurfotografen experimentiere ich gelegentlich mit der Bearbeitung. Ich möchte mich für die Verwirrung entschuldigen, die das Familienfoto, das wir gestern geteilt haben, verursacht hat.
Prinzessin Kate bei X
Ob das die Gerüchteküche zum Schweigen bringt, ist fraglich, es ist aber eine gute Gelegenheit zu erfahren, welche strengen Regeln Nachrichtenagenturen bei den von ihnen verbreiteten Bildern anlegen.

Wie geht es weiter bei der "letzten Generation"?

Pressekonferenz der "Letzten Generation" vor Schloss Bellevue.Quelle: dpa
Nachdem es in den vergangenen Monaten ruhiger geworden war um die sogenannte "Letzte Generation", hat die Gruppe heute ihr neues Konzept vorgestellt. Ab Samstag, den 16. März, soll es zum Beispiel deutschlandweit in verschiedenen Städten sogenannte "Ungehorsamen-Versammlungen" geben.
Worum es bei dem angekündigten Protest geht und was die Gruppe noch fordert, das erklärt Sprecherin Carla Hinrichs im Gespräch mit ZDFheute.

Wissen Sie, was Cyberflashing ist?

Cyberflashing kann für die Betroffenen traumatisierend sein.Quelle: picture alliance / empics
Beim Cyberflashing handelt es sich um eine neue Form der sexuellen Belästigung: Betroffene - vor allem Frauen - berichten davon, dass ihnen in Bus und Bahn unaufgefordert von anderen Fahrgästen durch AirDrop oder Bluetooth Bilder mit sexuellen Inhalten zugeschickt werden. In Großbritannien soll wegen einer solchen Tat nun erstmals ein Mann verurteilt werden: Der 39-jährige Engländer hatte Bilder seines erigierten Glieds an ein 15-jähriges Mädchen und eine weitere Frau geschickt. 
Auch in Deutschland ist die Belästigung durch Cyberflashing strafbar. Denn Bilder oder Videos von Genitalien stellen pornografische Inhalte im Sinne des Strafgesetzbuches (StGB) dar. Sendet jemand diese unaufgefordert an andere, begeht er die Straftat des Verbreitens pornografischer Inhalte gemäß § 184 StGB. Das Vergehen wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet.

Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

Baerbock sieht Taurus-Ringtausch als "Option": Außenministerin Annalena Baerbock könnte sich einen Taurus-Ringtausch mit Großbritannien vorstellen. Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt jedoch bei seinem Nein.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

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Ein Lichtblick

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11.03.2024 | 02:17 min

Gesagt

Jeder sollte einen Erste-Hilfe-Kurs machen.
Schiedsrichter Patrick Ittrich
Der Mainzer Bundesligaprofi Josuha Guilavogui war im Spiel gegen den FC Bayern zusammengebrochen und reglos liegengeblieben. Schiedsrichter Patrick Ittrich und einige seiner Mannschaftskameraden waren als Ersthelfer zur Stelle und kümmerten sich um Guilavogui. Ittrich, der im Hauptberuf Polizist ist, brachte Guilavogui in die stabile Seitenlage und zog die Zunge aus dem Hals. Dafür hat sich der Profikicker nun bedankt.  
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