: Hochwasser durch Klimawandel wahrscheinlicher

27.06.2024 | 15:09 Uhr
Der Klimawandel macht starke Niederschläge wie zuletzt in Süddeutschland wahrscheinlicher. Hochwasser-Ereignisse dürften zukünftig häufiger auftreten, zeigt eine Studie.
Das jüngste Hochwasser der Donau hatte unter anderem eine Uferstraße in Passau überschwemmt (Archivfoto).Quelle: dpa
Die Wahrscheinlichkeit für derart starke Niederschläge wie Ende Mai und Anfang Juni in Süddeutschland ist einer Analyse zufolge im Zuge der Klimakrise bereits deutlich gestiegen.
Statt wie einst im Mittel etwa alle 42 Jahre sei in der Region aktuell etwa alle 30 Jahre mit derartigen Niederschlägen zu rechnen, das teilte das Regionale Klimabüro Potsdam des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit.
Bei einer global zwei Grad wärmeren Zukunft sei zu erwarten, dass sich vergleichbare Ereignisse in der zuletzt betroffenen Gegend im Mittel alle 23 bis 25 Jahre ereignen werden. Die rechnerischen Unsicherheiten bei diesen Angaben seien allerdings recht groß.

In Teilen Deutschlands gab es erneut heftige Gewitter mit Starkregen. In Hamburg sorgte der Regen für überflutete Straßen, umstürzende Bäume und Zugausfälle.

28.06.2024 | 00:22 min

Lokale Rekord-Regenfälle in Bayern und Baden-Württemberg

Starke Niederschläge hatten zwischen dem 30. Mai und dem 3. Juni zu Sturzfluten und Überschwemmungen in Süddeutschland geführt.
In Bayern und Baden-Württemberg wurden lokal Rekord-Regenfälle gemessen, besonders betroffen waren dem DWD zufolge die Einzugsgebiete von Donau und Neckar.

Zerstörtes Saatgut, ausbleibende Erträge: Drei Wochen nach dem Hochwasser im Süden Deutschlands werden für viele Landwirte die Folgen sichtbar. Wird von Bund und EU Hilfe kommen?

23.06.2024 | 02:48 min

Blick zurück für einen Vergleich

Die Wissenschaftler des Wetterdienstes konzentrierten sich bei ihrer sogenannten Attributionsstudie auf die Einzugsgebiete der Flüsse Neckar und Donau, in denen die stärksten Niederschläge gemessen wurden.
Die Auswertung ergab, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches oder ein stärkeres Niederschlagsereignis auftritt, um etwa den Faktor 1,4 (Spanne von 0,8 bis 4,4) erhöht hat.
Ein solches Ereignis könne heute also merklich häufiger auftreten als in einem 1,2 Grad kühleren Klima, wie es um das Jahr 1900 herum herrschte. Erhöht habe sich nach den Berechnungen wahrscheinlich auch die Intensität eines solchen Niederschlagsereignisses in dieser Region - um etwa vier Prozent. "Ein solches Ereignis bringt somit heute vier Millimeter (Liter pro Quadratmeter) mehr Niederschlag als in einem 1,2 Grad kühleren Klima", hieß es.

Bei der Ministerpräsidentenkonferenz debattieren die Länder über eine Einführung einer Hochwasser-Pflichtversicherung. Worum es dabei geht, berichtet Shakuntala Banerjee.

20.06.2024 | 01:02 min

In warme Luft passt mehr Wasser

Steigende Temperaturen könnten prinzipiell zu einer Intensivierung von Niederschlägen führen, wird in der Studie erläutert. Das Aufnahmevermögen der Luft für Wasserdampf nehme bei steigender Temperatur zu. "Dieses erhöhte Aufnahmevermögen führt zusammen mit einer stärkeren Verdunstung über den wärmeren Meeresoberflächen zu mehr Feuchtigkeitsaufnahme in der Luft über dem Meer."
Zögen diese Luftmassen dann über die Kontinente, könne potenziell mehr Wasser abregnen.
Durch den Klimawandel nimmt das Potenzial für Starkniederschläge daher grundsätzlich zu.
Studie des Deutschen Wetterdienstes
Für eine Attributionsstudie werden meteorologische Daten aus den zurückliegenden Jahrzehnten und Klimasimulationen statistisch ausgewertet.

Die Risiken von Hochwasser müssen effektiver gemanagt werden. Was das konkret heißt, wird hier mit Grafiken erklärt.

14.07.2023 | 01:52 min

Weitere Studie belegt Klimawandel-Effekt

Anfang des Monats hatte das Forschungskonsortium Climameter bereits eine ähnliche Analyse zum Geschehen in Süddeutschland vorgelegt.
Demnach fiel der Starkregen, der die Überschwemmungen verursachte, bis zu 10 Prozent stärker aus als ohne menschengemachte Erwärmung. Selbst scheinbar geringe Mengen an verstärkten Niederschlägen können unverhältnismäßig große Auswirkungen haben, wie das Konsortium erklärte. Das Ahrtal-Hochwasser von 2021 zum Beispiel sei durch den Klimawandel um 3 bis 19 Prozent verstärkt worden.
Quelle: dpa

Themen

Mehr zu Hochwasser