: Bund lehnt Pflichtversicherung weiter ab
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Eine Pflichtversicherung für Elementarschäden konnten die Länder beim Bund-Länder-Gipfel nicht durchsetzen. Der Bund will lediglich eine Angebots-Pflicht der Versicherer umsetzen.
21.06.2024 | 00:21 minDie aus dem Länderkreis geforderte Pflichtversicherung würde das Wohnen in Deutschland teurer machen, eine große Bürokratie nach sich ziehen und den Staat nicht aus der finanziellen Haftung nehmen.
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Asylverfahren in Drittstaaten, Bezahlkarte für Geflüchtete und Pflichtversicherung für Elementarschäden – das sind die Themen, die die Länderchefs mit Kanzler Scholz besprechen.
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Und am Ende zahlt natürlich immer die Zeche der Steuerzahler, egal ob es ein Steuerzahler ist, der eine Versicherung hat oder der keine Versicherung hat. Und das ist aus unserer Sicht falsch.
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Was sind Elementarschäden?
In Deutschland sind laut Gesamtverband der Versicherer (GDV) etwas mehr als 50 Prozent aller Privathäuser gegen Elementarschäden wie Hochwasser und Überschwemmung versichert - eine zu geringe Quote, denn: "Starkregen kann überall auftreten und Schäden verursachen", warnt der GDV. Die Quoten sind je nach Bundesland sehr unterschiedlich - in Baden-Württemberg sind 94 Prozent versichert, in Bremen nur 31 Prozent.
Welche Versicherung ist möglich?
Bestimmte Schäden werden damit aber nicht abgedeckt, warnt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) - etwa Schäden durch Grundwasser, das nicht an die Oberfläche gelangt. Das Auto können Besitzer mit einer Teilkaskoversicherung gegen Elementarschäden absichern, wie das Verbraucherportal Finanztip rät.
Was zahlt eine Versicherung?
Wie rechnen die Versicherer?
Auch ein Bach im näheren Umkreis beeinflusst die Einstufung. Eigentümer eines Hauses in Gefährdungsklasse vier haben laut vzbv nur eine Chance auf Elementarschutz, wenn sie "extrem hohe Versicherungsbeiträge" zahlen. Laut Finanztip betrug der Aufschlag für eine Elementarabsicherung Ende 2022 zwischen acht und 580 Prozent. Eine Versicherung kann den Versicherungsschutz auch verweigern.
Was wären die Vorteile einer Pflichtversicherung?
Menschen in sicheren Regionen würden so Versicherungen für Menschen in Risikoregionen günstiger machen. NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) sagte dazu kürzlich im WDR, aktuell würden die Kosten von Naturkatastrophen vom Steuerzahler getragen - "die Bürger werden sowieso indirekt zur Kasse gebeten".
Und die Nachteile?
Was schlagen die Versicherer vor?
Bereits abgeschlossene Gebäudeversicherungen würden zu einem Stichtag automatisch auch den Elementarschutz enthalten - sofern die Kunden nicht widersprechen. Dieses Paket wäre laut Verband schneller umzusetzen als eine Pflichtversicherung, mit weniger "Eingriffen in einen funktionierenden Markt für Naturgefahrenversicherungen".
Quelle: AFP
Länder fordern gesetzliche Regelung für Pflichtversicherung
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