: Juli wohl heißester Monat seit Jahrtausenden
27.07.2023 | 17:40 Uhr
Seit Jahrtausenden war es wohl in einem Monat nicht so heiß wie in diesem Juli, erklärt die Weltwetterorganisation. UN-Chef Guterres spricht von der "Ära des globalen Kochens".Der Juli dürfte wahrscheinlich der bislang heißeste Monat seit Tausenden von Jahren sein. Das berichteten Klimawissenschaftler der Weltwetterorganisation (WMO) und des europäischen Klimawandeldienstes Copernicus in Genf. Sie haben Daten bis zum 23. Juli ausgewertet.
Wir müssen nicht bis Ende des Monats warten, um das genau zu wissen. Wenn es in den nächsten Tagen keine Mini-Eiszeit gibt, wird der Juli alle Rekorde brechen.
Klar ist schon: Die drei Wochen Anfang Juli waren der wärmste jemals gemessene Dreiwochenblock. 2023 könnte den bisherigen Rekord von 2016 als heißestes Jahr brechen, sagte Chris Hewitt, Direktor für Klimadienstleistungen bei der WMO.
- Auch Nasa-Forscher vermuteten bereits: Der Juli könnte ein Jahrtausend-Hitzemonat werden
Hitzewellen seien das neue Normal, sagt eine Klimaforscherin:
Die Klimaforscherin Friederike Otto sagt, werden weiter fossile Brennstoffe verbrannt, wird man sich deutlich häufiger auf solche Hitzewellen, Dürren und Brände einstellen müssen.
24.07.2023 | 03:16 minWMO: Rekord aus 2016 an mindestens 17-Juli-Tagen übertroffen
Der heißeste einzelne Tag war nach diesen Angaben der 6. Juli, mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,08 Grad, dicht gefolgt vom 5. und 7. Juli. Der vorherige Rekord stammte vom 13. August 2016 mit einem Wert von 16,8 Grad. Dieser Rekord wurde in diesem Jahr an mindestens 17 Juli-Tagen übertroffen.
Die Ära der globalen Erwärmung ist vorüber. Die Ära des globalen Kochens ist angebrochen.
Guterres rief Politiker auf, umgehend drastische Schritte zur Eindämmung des Klimawandels zu beschließen.
Die anhaltende Hitze im Mittelmeerraum erschwert den Kampf gegen die aktuellen Waldbrände:
Im Mittelmeerraum toben weiter heftige Waldbrände. Viele Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Löscharbeiten stellen wegen der anhaltenden Hitze eine Herausforderung dar.
26.07.2023 | 01:28 minHistorische Wetterdaten wurden rekonstruiert
Copernicus bezieht sich zwar auf konkrete Messdaten unter anderem von Wetterstationen und Satelliten, die nur bis 1940 zurückreichen, wie Carlos Buontempo, Copernicus-Direktor beim Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) sagte.
Die Klimaforschung, die das historische Klima aus indirekten Beobachtungen wie etwa Baumringen oder Luftblasen in Gletschern rekonstruiert, lege aber nahe, dass die Juli-Temperaturen beispiellos seit Tausenden von Jahren seien.
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Die Erderwärmung durch den menschengemachten Klimawandel schreitet seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts langsam voran. Sie hat sich seit den 1980er Jahren sehr stark beschleunigt.
Hitzewellen in Nordamerika, Asien und Südeuropa ausschlaggebend
Zwar war das Wetter in Deutschland und Nordeuropa in diesem Juli gefühlt weniger warm als in anderen Sommern, aber im globalen Durchschnitt waren Hitzewellen in Nordamerika, Asien und Südeuropa ausschlaggebend. Ebenso habe dazu die hohe Wassertemperatur der Ozeane zu dem besonders warmen Juli beigetragen, berichtete die WMO.
Tage über 30 Grad bedrohen die Gesundheit vieler Menschen, und Hitzewellen werden häufiger. Mit auf dem Vormarsch: Allergiepflanzen, Riesenzecken und Tropenkrankheiten.
18.07.2023 | 28:33 minDer Juli nun folgte auf einen Juni, der bereits so heiß war wie kein anderer Juni. "Menschengemachte Emissionen sind letztlich der Hauptgrund für die ansteigenden Temperaturen", sagte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo. "Eine Reduzierung der Treibhausgase ist dringender als je zuvor", sagte WMO-Chef Petteri Taalas. Daher gelte:
Klimamaßnahmen sind kein Luxus, sondern ein Muss.
Quelle: dpa, AFP