: Teil der Steilküste am Kap Arkona abgebrochen

01.11.2023 | 17:10 Uhr
In Folge eines starken Sturms sind Teile des Arkona-Kaps an der nördlichen Spitze von Rügen abgebrochen. Von Spaziergängen wird abgeraten, auch wegen Munitionsfunden.
Nach der jüngsten Sturmflut ist die Steilküste an der nördlichen Spitze Rügens, am Kap Arkona, auf breiter Front abgebrochen.Quelle: dpa
Nach der jüngsten Sturmflut ist die Steilküste an der nördlichen Spitze Rügens, am Kap Arkona, auf breiter Front abgebrochen.
"Das sind mindestens 100 Meter", sagte Andreas Heinemann, Chef der dortigen Gesellschaft für Tourismus in der Region, am Mittwoch. Er schätze das Volumen auf etwa 15.000 Kubikmeter. Das sei aber nach einem Blick von der Seite nur schwer zu sagen. "Das ist ein riesiger Abbruch".

Abbrüche formen die Insel

Das Hochwasser habe das Kliff angegriffen. "Dann ist es unterhöhlt und irgendwann bricht es dann von oben runter." Weitere Risse seien bereits zu sehen. "Da werden die nächsten Schichten abbrechen. Weil das Kap Arkona an sich ist ja eine Mischung aus Kreide, Sand und Lehm."

Nach der Sturmflut an der Ostseeküste werden langsam die Schäden sichtbar: An mehreren Stellen brachen Deiche, Strände sind zerstört, auf Fehmarn starb eine Frau in ihren Auto.

21.10.2023 | 01:37 min
Der am Kap abgebrochene Sand trage wiederum zur Bildung von Stränden andernorts bei. Die Abbrüche hätten schon in der Vergangenheit die Insel geformt. "Das ist die natürliche Küstendynamik."

Gefahr durch Munitions-Altlasten

Der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus, warnte vor weiteren Küstenabbrüchen und Munitionsfunden. "Von Spaziergängen an den Steilufern, sei es an den Kliffkanten oder unterhalb der Steilküsten, rate ich dringend ab", wurde der SPD-Politiker am Mittwoch in einer Mitteilung zitiert.
Sein Ministerium sei außerdem darüber informiert worden, dass die Sturmflut am Ostseestrand im Bereich des Naturschutzgebietes Riedensee bei Kühlungsborn und Bastorf Munitionsreste freigelegt habe. Menschen sollten diesen Bereich meiden.

Noch immer liegen Munitionsreste aus den beiden Weltkriegen auf dem Meeresgrund von Nord- und Ostsee. Forscher des Projekts „North Sea Wrecks“ sind der Frage nachgegangen, welche Gefahr davon ausgeht.

20.04.2023 | 01:47 min
Quelle: dpa

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