: "Letzte Generation" sprüht Privatjet an

06.06.2023 | 16:34 Uhr
Mit einer klaren Botschaft gegen Millionäre und Milliardäre sorgt die "Letzte Generation" auf Sylt für Aufsehen. Sie besprühten einen Privatjet mit Farbe.
Klimaschutz-Aktivisten besprühen Privatjet auf Sylt mit oranger Farbe. Die Polizei ermittelt.Quelle: dpa
Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" haben an diesem Dienstag auf Sylt einen Privatjet mit oranger Farbe besprüht und sich festgeklebt. Nach Angaben der Polizei waren fünf Personen im Alter von 21 bis 60 Jahren beteiligt.
Am Sonntag hatte die Initiative gezielte Protestaktionen gegen Reiche für diese Woche angekündigt. Die Klimakatastrophe werde "in erster Linie von den Reichen" gemacht, darauf wolle man die Aufmerksamkeit lenken, teilte die Gruppe mit.
Tweet der "Letzten Generation":

Banner auf Sylter Privatjets: "Euer Luxus = Unsere Dürre"

Zu der Aktion auf Sylt erklärten Verantwortliche der "Letzten Generation" in einer schriftlichen Mitteilung, der Zaun des Flughafengeländes auf der Insel sei an zwei Stellen mit Bolzenschneidern durchtrennt worden. Die Beteiligten seien zu den Flugzeugen gelaufen und hätten einen Jet mit greller Farbe besprüht.
Auf den Tragflächen seien Banner ausgerollt worden mit den Aufschriften "Euer Luxus = Unsere Dürre" und "Euer Luxus = Unsere Ernteausfälle". Vier Personen hätten sich mit jeweils einer Hand auf den Tragflächen des Jets festgeklebt, eine Person auf dem Asphalt vor dem Flugzeug.

Privatjets: Demonstranten fordern Gesetz

Die Polizei teilte mit, der Einsatz habe am Nachmittag noch angedauert. Weitere Maßnahmen würden nach Abstimmung mit der zuständigen Luftfahrtbehörde, dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, getroffen. Es wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Der Sprecher der "Letzten Generation", Theodor Schnarr, kritisierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für Verzögerungen beim Klimaschutz.
Millionäre und Milliardäre tragen nach Überzeugung der Demonstranten unverhältnismäßig viel zum Klimawandel bei. Die Besitzer von Privatjets, Limousinen und Superjachten würden diese nicht freiwillig stehen lassen. Um diese Emissionen zu senken, brauche es Gesetze.
Quelle: dpa

Mehr zu Aktionen der "Letzten Generation"